Hoteliers haben Angst vor Schmelzers Plänen

Der Verband sieht kleinere Betriebe bedroht – aber die NürnbergMesse fordert mehr Bettenkapazitäten.
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Gerd Schmelzer mit seinem Entwurf für das neue „Hotel Metropol“.
bayernpress 3 Gerd Schmelzer mit seinem Entwurf für das neue „Hotel Metropol“.
So soll das neue „Hotel Metropol“ aussehen: In den 45 und 48 Meter hohen Grundig-Türmen an der Beuthener Straße sollen bis zu 400 Zimmer entstehen.
bayernpress 3 So soll das neue „Hotel Metropol“ aussehen: In den 45 und 48 Meter hohen Grundig-Türmen an der Beuthener Straße sollen bis zu 400 Zimmer entstehen.
Fordert mehr Bettenkapazitäten: Ernst Kick, Spielwarenmesse.
Berny Meyer 3 Fordert mehr Bettenkapazitäten: Ernst Kick, Spielwarenmesse.

Der Verband sieht kleinere Betriebe bedroht – aber die NürnbergMesse fordert mehr Bettenkapazitäten.

NÜRNBERG Gerd Schmelzers Hotel-Pläne wirbeln die Nürnberger Beherbergungs-Branche auf. Der Immobilien-Entwickler will die Grundig-Türme an der Beuthener Straße zu einem Super-Hotel mit 400 Zimmern und angeschlossenem Kongress-Zentrum umbauen. Während die Messe jubelt, haben die Hoteliers Angst ums Geschäft.

„Wenn es ein Fünf-Sterne-Haus wird, dann begrüßen wir das. Einen solchen Lockvogel brauchen wir“, sagt Daniela Hüttinger, Mitglied im Kreisvorstand des Hotel- und Gaststättenverbands. „In allen anderen Bereichen haben wir keinen Bedarf. Da könnte das neue Haus das Ende vieler kleineren Betriebe bedeuten.“

Immer weniger Messe-Gäste bleiben über Nacht

Schmelzer plant ein Tagungs- und Business-Hotel in der Drei- bis Vier-Sterne-Kategorie. So, wie es die NürnbergMesse schon lange wünscht. Der Hotelturm auf dem Messegelände müsste dann nicht mehr gebaut werden. Denn das neue „Hotel Metropol“ liegt nicht weit vom Messezentrum in Langwasser entfernt. Der Bedarf an Hotelbetten und Kongresskapazitäten ist für die Messe gegeben.

So bleiben etwa während der Spielwarenmesse immer weniger Besucher über Nacht in Nürnberg. „Wenn die Preise während der Messe um 300 Prozent steigen, dann überlegen sich viele, ob sie übernachten müssen“, sagt Spielwarenmesse-Chef Ernst Kick. So sei es günstiger, an zwei Tagen von Wien nach Nürnberg zu fliegen, als einen Nacht in Nürnberg zu verbringen.

13.500 Hotelbetten gibt es derzeit in Nürnberg. Die sind zu 55 bis 58 Prozent ausgelastet, so der Hotel- und Gaststättenverband. Außer in den Grundig-Türmen sind weitere Hotel-Projekte unter anderem am Flughafen, am Augustinerhof und in der Nordstadt angedacht. „Drei bis fünf neue Hotels kann der Markt in Nürnberg nicht verkraften“, sagt Verbands-Sprecher Gerhard Engelmann. „Wir sind zwar keine Hotelverhinderer. Aber wir plädieren schon für eine Entwicklung mit Augenmaß.“ Das vermisst er bei den neuen Hotelplänen. „Um die Auslastung zu verbessern, müssen wir bei der Tourismuswerbung für Nürnberg klotzen“, sagt Engelmann.

Das sieht auch Michael Weber von der Tourismuszentrale so. „Für das Messe- und Kongresswesen sind das hervorragende Pläne. Aber wir müssen die Werbung für Nürnberg als Reiseziel für normale Touristen verstärken!“ mir

Mehr über die Pläne von Gerd Schmelzer lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Dienstag, 7. Oktober.

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