Horror-Unfall: Mädchen fliegen aus dem "Disco Star"
Hemau/Regensburg – Bei einem Karussell-Unfall auf dem
Tangrintel-Volksfest in Hemau (Landkreis Regensburg) sind drei
Mädchen schwer verletzt worden. Bei voller Fahrt löste sich am
Dienstagabend die Gondel eines Karussells, wie die Polizei am
Mittwoch mitteilte. Ein neunjähriges Mädchen wurde
herausgeschleudert und erlitt sehr schwere Kopfverletzungen. Sie
wurde in der Nacht in einem Regensburger Klinikum operiert, wie ein
Polizeisprecher sagte. Sie sei stabil und außer Lebensgefahr.
Die elfjährige Schwester des Mädchens und ein weiteres
gleichaltriges Kind in der Gondel wurden ebenfalls schwer verletzt.
Die dritte Schwester, ein 13-jähriges Mädchen, beobachtete den
Unfall von außen und erlitt einen Nervenzusammenbruch. Die Mädchen
stammen den Angaben zufolge alle aus Hemau.
Die Unfallursache war zunächst unklar. Bei dem Fahrgeschäft mit
Namen „Disco Star“ sind mehrere Gondeln in Reihe gekoppelt. Nach
Auskunft des örtlichen Polizeichefs Jakob Schels riss sich eine
dieser Gondeln wegen eines gebrochenen Halterohrs aus der
Verankerung. Augenzeugen zufolge blieb die Gondel an einem
Sicherungsseil hängen und wurde nach außen gedrückt. Das Karussell
mit der frei schlenkernden Gondel soll sich noch mehrere Runden
gedreht haben, bis es gestoppt werden konnte. Dabei wurde die
Neunjährige aus der Gondel geschleudert.
Keine Hinweise auf technische Mängel
Die Staatsanwaltschaft stellte das Fahrgeschäft auf dem Hemauer
Volksfestplatz sicher. Die Polizei riegelte das Gelände ab. Seit
Mittwochmorgen waren Gutachter mit der Untersuchung des Karussells
beschäftigt. Der Polizei zufolge gab es im Vorfeld keine Hinweise
auf technische Mängel an dem Fahrgeschäft. Nach Auskunft der Stadt
Hemau war der „Disco Star“ in den Wochen zuvor auf mehreren
Volksfesten in der Region, unter anderem in Parsberg und Neumarkt,
ohne Beanstandungen im Einsatz.
Der Unfall ereignete sich wenige Minuten vor 21 Uhr am letzten
Tag des fünftägigen Volksfestes. Nach Schätzungen des Hemauer
Bürgermeisters Hans Pollinger (CSU) waren zum Zeitpunkt des Unfalls
rund 10.000 Menschen auf dem Festgelände unterwegs. „Der Unfall
geschah buchstäblich in letzter Minute“, sagte der Bürgermeister. Um
21 Uhr wurde das Abschlussfeuerwerk gezündet. Im gleichen Moment
habe er von dem Unfall erfahren. Pollinger sagte, die ganze Stadt
fühle mit den betroffenen Familien. „Wir hoffen sehr, dass die
Mädchen alle wieder gesund werden.“