Horror-Mord von Neuburg wird neu aufgerollt

LANSDSHUT - Der 52-jährige Landwirt soll mit einem Hammer erschlagen, seine Leiche dann zerstückelt und teilweise den Hofhunden zum Fraß vorgeworfen haben. Der Fall kommt am 20. Oktober erneut vor Gericht.
Der mysteriöse Tod eines Landwirts aus Neuburg an der Donau in Oberbayern kommt am 20. Oktober erneut vor Gericht. Nachdem das Oberlandesgericht München im Frühjahr ein Urteil des Landgerichts Ingolstadt aus dem Jahr 2005 verworfen hatte, müssen sich die Witwe, die beiden Töchter des gestorbenen Bauern und der Freund eines der Mädchen erneut wegen gemeinschaftlichen Mordes an dem 52-Jährigen verantworten. Für den neuen Prozess vor der Jugendkammer des Landgerichts Landshut sind bis zum 25. Februar 2011 insgesamt 33 Verhandlungstage angesetzt. Es sollen rund 80 Zeugen sowie vier Sachverständige gehört werden, wie Landgerichtssprecher Theo Ziegler am Donnerstag sagte.
Die Angeklagten hatten vor ihrem ersten Prozess bei der Polizei ausgesagt, den 52-Jährigen mit einem Hammer erschlagen, seine Leiche dann zerstückelt und teilweise den Hofhunden zum Fraß vorgeworfen zu haben. Später widerriefen sie ihr Geständnis aber. Das Landgericht Ingolstadt verurteilte schließlich den Freund und die Witwe des mutmaßlichen Opfers wegen Totschlags zu jeweils achteinhalb Jahren Haft und die beiden Töchter wegen Beihilfe zum Totschlag durch Unterlassen zu zweieinhalb und dreieinhalb Jahren Gefängnis. Inzwischen sind alle Beschuldigten wieder auf freiem Fuß.
Eine überraschende Wende bekam der Fall, als 2009 und damit acht Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden des Landwirts dessen skelettierte Leiche hinter dem Steuer seines Autos in der Donau gefunden wurde – erkennbar ohne eingeschlagenen Schädel. Trotz der neuen Umstände werde die ursprüngliche Anklage aufrechterhalten, erklärte Ziegler. Zu einer höheren Strafe als im ersten Prozess dürfen die Angeklagten aber nicht verurteilt werden.
dapd