Hodenhalter und Marshmallows

Seit zwanzig Jahren gibt es die New Yorker Blue Man Group. Nun ist sie mit ihrem Meta-Konzert auf Tour – und kommt zum ersten Mal nach Nürnberg
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Guck mal, wer da trommelt: In knapp zwei Wochen kommen die blauen Männer zum ersten Mal nach Nürnberg.
Dorothee Falke Guck mal, wer da trommelt: In knapp zwei Wochen kommen die blauen Männer zum ersten Mal nach Nürnberg.

NÜRNBERG - Seit zwanzig Jahren gibt es die New Yorker Blue Man Group. Nun ist sie mit ihrem Meta-Konzert auf Tour – und kommt zum ersten Mal nach Nürnberg

Benimm-Ängste bei Musikveranstaltungen kannte man bislang nur bei Klavierabenden oder symphonischen Konzerten. Jetzt gibt es auch einen Knigge für Rock-Events. Die Blue Man Group, die vor 20 Jahren in New York erstmals die Kultur der 80er Jahre zu Grabe trug, hat mit „How To Be A Megastar“ ein Meta-Rockkonzert auf die hüpfenden Beine gestellt, bei dem über Klischees und Konventionen des geräuschvollen Business gelacht werden darf. Nach München ist jetzt auch Nürnberg dran.

Anleitungen zum rhythmischen Kopfnicken, Wedeln mit dem leuchtenden Handy oder beidbeiniges Stampfen gehören iebenso zum Kurs „Wie man ein Megastar wird“ wie Hodenhalter zur Betonung des Schritts oder enthemmt gniedelnde E-Gitarren. Nur die lästig ausufernden Schlagzeug-Soli der Zunft sind kein Thema, denn der Rhythmus ist das Fundament für die Bühnenshows der drei blauen Männchen. Das aus Plastikröhren und Fiberglas-stäben gebastelte Instrumentarium gehört noch immer zur Show, doch das bizarre Getrommel ist nun umtost von einem Perkussion-Overkill:

Drei Schlagzeuger und drei Bassgitarristen versenken den Sound mit 60000 Watt in den Magengruben der Zuhörer, dazu malträtieren die blauen Jungs eine gewaltige Basspauke und, wie der selige Joseph Beuys einst in seinen Happenings, einen umgekippten Konzertflügel. Und während sie sprachlos trommeln, fliegende Marshmallows mit dem Mund auffangen oder mit einer Fingerkamera an einem Zuschauer eine Magenspiegelung durchführen, schauen sie sich selbst und der folgsam jubelnden Menge zu mit Blicken ratlosen Staunens. Mathias Hejny

Arena Nürnberg, 16. November, 15 und 19 Uhr

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