Hochwasser in Passau: Ein Betroffener erzählt

8,30 Meter, 9,20 Meter, 10 Meter - in der Dreiflüsse-Stadt Passau steigen die Pegel am Sonntag ständig. Das schlimmste Hochwasser droht. Ein AZ-Mitarbeiter berichtet
Thomas Gautier |
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Knietief im Hochwassergebiet: Hubert Denk in seiner überfluteten Straße in Passau.
Mediendenk Knietief im Hochwassergebiet: Hubert Denk in seiner überfluteten Straße in Passau.

Passau - Der Journalisten und Fotograf Hubert Denk lebt südlich der Altstadt am Inn – und wird am Sonntag vom Hochwasser überrascht. Die AZ erreicht ihn mitten im Einsatz.

AZ: Grüß Gott, Herr Kollege. Was machen Sie gerade?
HUBERT DENK: Ich versuche, mit einem Schlauchboot ein Motorrad aus einem Keller zu holen. Das gehört einem Münchner Studenten. Wir hoffen, dass uns gleich noch die Feuerwehr hilft.

Wie ist allgemein die Lage?
Ich stehe hier mit einer Wat-hose, die mir fast bis zum Hals geht. Das Wasser an der Straße geht uns schon bis über die Knie. Gegen 14 Uhr stand das Wasser bei 9,93 Metern – Tendenz: steigend. Bis zu den 10,81 Meter vom Jahrhundertwasser 2002 ist es also nicht mehr viel. Und die örtliche Feuerwehr sagt: Es werden heuer mindestens elf Meter werden!

Wie schaut’s daheim aus?
Ich wohne am Inn. Mein Grundstück – also Haus, Garten und Keller – ist schon überflutet. Das Grundstück liegt am Hang, unten ist meine Garage. Ich habe heute morgen schon meine Vespa rausgeholt. Aber ich glaube, sie ist abgesoffen. Die Altstadt am anderen Flussufer ist auch längst unter Wasser.

Haben Sie das nicht kommen sehen?
Ich bin vom Hochwasser überrascht worden! Am Sonntagmorgen um 2 Uhr bin ich schlafen gegangen. Da stand das Wasser noch bei 8,30 Metern. Das ist okay, dachte ich, und stellte den Alarm auf meinem Handy: Das piepst, wenn das Wasser neun Meter übersteigt. Ich hab’s aber verschlafen: Als ich aufwachte, waren es schon 9,20 Meter!

Wie reagieren die Passauer auf das Hochwasser?
Hier sind eine Menge Studenten, die das noch nie erlebt haben. Viele von ihnen kommen vorbei und fragen, ob sie helfen können. Hier helfen sich Wildfremde gegenseitig.

 

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