Hitlers Hotel: Jetzt soll es ein Museum werden

Im „Deutschen Hof“ ist eine Schau über die Geschichte des Nürnberger Kunsthandwerks geplant
NÜRNBERG Wenn Adolf Hitler Nürnberg besuchte, wohnte er im Hotel „Deutscher Hof“. Nach dem Krieg war das repräsentative Haus am Frauentorgraben als Faschingshochburg bekannt. Seit einigen Jahren steht das Hotel leer. Nun soll es zu einem Museum werden. So sieht es jedenfalls der Plan des Fördervereins Kulturhistorisches Museum vor. Der will hier die Geschichte des Nürnberger Kunsthandwerks darstellen.
Anfang Februar wollen Vereinsmitglieder den Bau auf seine Museumstauglichkeit prüfen. 250.000 Euro stellen die Förderer als Anschubfinanzierung zur Verfügung. Um die Entwicklung des Kunsthandwerks in Nürnberg museal aufarbeiten zu können, benötigt der Verein etwa 2000 Quadratmeter repräsentative Ausstellungsräume. „Um die Vielseitigkeit Nürnberger Kulturschaffens in der gesamten Breite zu zeigen.“
In vielen Museen der Welt sind wertvolle Stücke Nürnberger Kunsthandwerker zu sehen – jedoch nicht in den Museen der Stadt Nürnberg selbst, beklagt der Verein. Wertvollste Stücke würden in den städtischen Depots vergammeln. Die Geschichte des Kunsthandwerks sei ein Stiefkind der Kulturpolitik.
Weil die städtischen Museen ihr keinen Platz geben, greift der Verein jetzt zur Eigeninitiative. Die Chancen auf städtische Hilfen sind gering. Ob der Eigentümer der Immobilie, die Firma Koch-Invest, mitspielt, bleibt offen. Von dort gab es gestern keinen Kommentar. mir