Hitler-Spiel: Staatsanwalt ermittelt!
Verstoß wegen Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole? Auf einer Karte ist neben dem Diktator noch ein kleiner Teil des Hakenkreuzes zu sehen
NÜRNBERG Beim „Tyrannen-Quartett“ spielt jetzt auch die Staatsanwaltschaft mit! Am Freitag wurde das fragwürdige Kartenspiel des Hamburger Herstellers auf der Spielwarenmesse beschlagnahmt. Auslöser der Ermittlungen war ein AZ-Bericht.
„Wir prüfen, ob ein Verstoß gegen die Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole vorliegt“, erklärte gestern Antje Gabriels-Gorsolke, Sprecherin der Nürnberger Staatsanwaltschaft. Dabei wird es vor allem auf die Spielkarte „Faschisten B1“ ankommen, auf der Nazi-Führer Adolf Hitler abgebildet ist – und ein halb verdecktes Hakenkreuz. Eine Hamburger Firma bietet mehrere Quartette an, in denen es um die übelsten Diktatoren der Weltgeschichte geht. Und um deren jeweilige Schreckensbilanz.
Wer die meisten Toten auf dem Konto hat, sticht die anderen aus. Adolf Hitler ist – in Anspielung auf seine Aussprache – mit 55 Millionen Todesopfern der unschlagbare „Blitztrompf“.
Jürgen Kittel, dessen Unternehmen die eher geschmacklosen Spiele auf den Markt bringt, bleibt auch angesichts der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen völlig gelassen. Zur AZ sagte er: „Wir haben die Spiele von einem Juristen überprüfen lassen und sind uns ganz sicher, dass wir nicht gegen die einschlägigen Gesetze verstoßen.“ hr/mir
- Themen: