Hinterriß: Post kommt weiter nur unter der Schranke hindurch
Hinterriß (dpa/lby) - Das zu Österreich gehörende, aber nur von Deutschland aus erreichbare Bergdorf Hinterriß bekommt seine Post wegen der Grenzkontrollen im Zuge der Corona-Krise auf absehbare Zeit nur dank eines Tricks. "Das bleibt jetzt erstmal so", sagte Ortsvorsteher Manfred Reindl am Freitag zu dem Arrangement, bei dem er die Post für den ganzen Ort von einem Postboten unter einer Schranke hindurch zugeschoben bekommt. "Das ist legal", betonte er.
Hintergrund der ungewöhnlichen Lösung ist, dass eine wichtige Verbindung im Zuge der Grenzkontrollen derzeit mit einer Schranke abgesperrt ist. Dadurch verdoppelt sich die Strecke aus dem nächstgelegenen österreichischen Ort Achenkirch. Schon die normale Strecke ist - Hin- und Rückweg zusammengerechnet - etwa 75 Kilometer lang. Weil der Umweg dem Postboten nicht zuzumuten ist, treffen er und Reindl sich nun an der Schranke. Zwar darf keiner der beiden hinüber, doch sie können - jeder von seiner Seite - zur Schranke fahren und die Briefe, Pakete, Zeitschriften und Zeitungen unter ihr hindurch austauschen.
Besonders viele Pakete sind es laut Reindl auch im Zuge der Corona-Krise nicht. Anfangs sei ein bisschen mehr bestellt worden, das sei aber wieder weniger geworden, sagte er.
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