Hinten pfui, vorne harmlos
MÜNCHEN Für Fürths Präsident Helmut Hack war es ein „herber Rückschlag”, die 0:3-Pleite am Ostersamstag bei den Löwen. Kein Sieg, kein Sprung auf Relegationsrang drei, das Kleeblatt klebt drei Spieltage vor Saisonende weiter auf Platz vier mit zwei Zählern Rückstand auf Bochum.
In den Katakomben der Münchner Allianz Arena gaben Thomas Kleine & Co. nach der Schlappe weiter Durchhalteparolen in Sachen Relegation aus. Kapitän Kleine trotzig: „Wir werden weiter Druck auf Bochum machen, entscheidend ist, dass wir am 34. Spieltag vor dem VfL stehen und nicht am 32.” Coach Mike Büskens dachte ähnlich: „Wenn ich das Gefühl hätte, dass der VfL nicht mehr strauchelt, könnte ich jetzt in Urlaub fahren.” Ähnlich kämpferisch gab sich der Torschusspaniker des Tages, Nico Müller: „Sollen wir jetzt sagen, Bochum herzlichen Glückwunsch? Bestimmt nicht. Wir werden alle drei Spiele gewinnen, der VfL nicht. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir noch Dritter werden.”
"Ich werde den Glauben an Nico nicht verlieren"
Dass die Franken bei den Löwen leer ausgingen, lag erneut an der mangelhaften Chancenverwertung. Leo Haas (12.), Müller (14.,29.,44.,) im ersten und Danijel Aleksic (72.,) im zweiten Abschnitt, vergaben beste Gelegenheiten. Dominik Stahl per Kopfball (26.) und Benny Lauth (32.) mit verwandeltem Foulelfmeter und nach einem Konter (82.) machten es auf der anderen Seite wesentlich besser.
„Ich hatte zwei, drei glasklare Chancen”, gestand Müller und lieferte eine kuriose Begründung zu seiner seit Wochen anhaltenden Abschlussschwäche: „Man hadert schon, wenn man nicht trifft. Je mehr ich an dem Problem im Training gearbeitet habe, desto schlechter war meine Leistung im Spiel. Ich muss einfach versuchen, den Kopf auszuschalten und dann muss das Ding halt auch mal rein.” Die Unterstützung von Büskens hat er. „Ich werde den Glauben an Nico nicht verlieren. Er soll halt jetzt in den den letzten Spielen treffen.”
Den Glauben hatte Müller, und nicht nur er, an die Defensivarbeit seiner Kollegen verloren. „Unser Manko war, dass wir durch eine Standardsituation und durch einen dummen Elfmeter Gegentore bekommen haben.” Beim 0:1 wurde Stahl nicht geblockt, vor dem 0:2 säbelte Mergim Mavraj Kevin Volland im Strafraum um und sah nach einem weiterem Foul an Volland (70.) Gelb-Rot. Beim dritten Gegentor war Lauth Kleine einfach davon gelaufen.
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