Hier rollen die Nürnberger StadtVERFAHRungen...

Gut 20.000 Besucher ließen sich von ihrer Stadt „verführen“. Besonderes Augenmerk lag heuer vor allem auf sportlichen Unternehmungen
NÜRNBERG Sich von der eigenen Stadt verführen lassen – dieses Angebot nahmen am Wochenende rund 20.000 Besucher wahr. Das Motto „Menschen in Bewegung“ wurde dabei recht ernst genommen...
Zum Beispiel von den Fürther Freundinnen Gabriele Weisenberger (58) und Isolde Pfeiffer (62). Sie wagten sich mit dem Amt für Stadtentwässerung und Umweltanalytik in die reißenden Fluten der Pegnitz. „Ich hab’ sowas noch nie gemacht“, gab Isolde Pfeiffer zu. Angst vor dem Wasser aber hatten beide nicht: „Wasser ist halt nass, gell“, lachten sie. Nach einer kurzen Einführung durch Albert Thamm ging’s los: Die großen, Rafts genannten, Schlauchboote wurden zu Wasser gelassen. Die Gäste durften zusteigen. „Und jetzt alle kräftig paddeln. Denkt an die Galeeren“, animierte Thamm.
Franziska (8) stürzte sich wagemutig in den Stadtgraben
Auch an der Stadtmauer ging’s sportlich zu. Mit Michael Kaiser vom Garnisonsmuseum Nürnberg joggten die Teilnehmer erst vom Hallertor zum Hexenhäusle. An mehreren Zwischenstationen erfuhren die Mit-Läufer Wissenswertes über die Entstehungs- und Nutzungsgeschichte der Stadtmauer. Das interessierte Franziska allerdings wenig. „Als wir das Programmheft daheim durchgeblättert haben, wollte Franziska sofort diese Führung machen und sich von der Mauer abseilen“, lachte ihre Mutter Jutta Wendel.
Und so ist es auch wenig verwunderlich, dass die Achtjährige sich ganz wagemutig in den knapp zwölf Meter tiefen Abgrund „stürzte“. „Es war ganz toll“, erklärte Franziska hinterher. „Der erste Schritt, oben über die Kante ist echt komisch. Aber dann macht’s Spaß!“
Den hatten auch die Teilnehmer der Segway-Tour von Nürnberg nach Fürth, zu der die Altstadtfreunde eingeladen hatten. Mit 20 Studenkilometern brausten sie entlang der Fürther und Nürnberger Straße. Zwei Radfahrer sichterten die Gruppe ab und sorgten dafür, das niemand stehenblieb. Das freilich waren dann eher die Nürnberger Stadtverfahrungen. kes