Hier kriegt Nürnbergs Gericht eine Filiale

Die Abrissarbeiten am früheren VAG-Depot sind beendet. Dort soll ein neuer Schwurgerichtssaal und ein „Zentrum für Gerechtigkeit“ entstehen. Das Problem: Der Freistaat hat kein Geld
Peter Budig |
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20.000 Quadratmeter Grund, gereinigter Boden, hier könnte sofort ein neues Justizzentrum entstehen.
Berny Meyer 20.000 Quadratmeter Grund, gereinigter Boden, hier könnte sofort ein neues Justizzentrum entstehen.

NÜRNBERG Die Abrissarbeiten sind ein knappes Jahr nach Beginn vollendet. Sogar der Boden wurde bereits gründlich saniert. Nur ein letztes Gutachten dazu steht noch aus. Dann könnte Nürnbergs Gericht eine neue Außenstelle bekommen... Bis 2004 stand hier eine riesige Wagenhalle der VAG, in der Nürnbergs Straßenbahnen jahrzehntelang gewartet wurden. Jetzt parken die Tram-Waggons im neuen Straßenbahn-Betriebshof in der Heinrich-Alfes-Straße in der Südstadt – benannt nach dem Bremer Kaufmann Heinrich Alfes, der die erste Nürnberger Pferdebahn 1881 betrieb. Im März vergangenen Jahres zogen die letzten Mitarbeiter um. Nur ein paar Angestellte bleiben noch in den Verwaltungsgebäuden direkt hinter der U-Bahnhaltestelle an der Fürther Straße. Diese Räume werden jetzt renoviert, ein Personalparkplatz wird neu hergerichtet. Der weitaus größte Teil des Geländes, mehr als 80 Prozent, wurde jedoch von der VAG an den Freistaat Bayern verkauft. Und über die Verwendung des 20.000 Quadratmeter großen Grundstücks besteht weitgehend Einigkeit: Die Bayerische Justiz will hier ein nagelneues Nürnberger Gerichtszentrum errichten.

Vieles spricht für dieses Mega-Projekt: Die direkte Nachbarschaft zum Justizpalast in der Fürther Straße 110. Denn dort herrscht grundsätzlicher Platzmangel im Hauptgebäude. Außerdem könnten so jetzt weit auseinander liegende Justizstellen (zum Beispiel in der Flaschenhofstraße) zusammengefasst werden. Und schließlich existiert auch der Wunsch, den historischen Gerichtssaal 600 ausschließlich für Museumszwecke zu nutzen. „Noch ist der aber unser einziger Schwurgerichtssaal und wird ständig für Strafgerichtsprozesse gebraucht. Da kann er nicht gleichzeitig von Touristen besichtigt werden“, erläutert Gerichtssprecher Thomas Koch.

Doch so begründet und wünschenswert die Anliegen der Nürnberger Justiz auch sein mögen, mit dem Baubeginn eines modernen Gerichtszentrums muss leider noch gewartet werden. Der Freistaat hat kein Geld für das Millionen-Vorhaben. „Der Wunsch ist bekannt und auch formuliert. Aber bis jetzt ist noch nicht einmal ein Titel in den Haushalt eingestellt“, vertröstet die Münchner Justizsprecherin lapidar. Das Brachland an der Maximilianstraße gehört noch einige Zeit den Maulwürfen.

 

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