Hier füttert Minister Söder unseren Delfin-Opa „Moby“
Der Politiker gab ein klares Bekenntnis zum Bau der umstrittenen Lagune im Tiergarten ab – und hat keine Angst vor einer Anzeige.
NÜRNBERG So kennt man Bayerns Umweltminister Markus Söder (CSU) gar nicht: Zögerlich und ganz vorsichtig fütterte er im Tiergarten die Delfine um Senior „Moby“. Anlass für den Termin: Söders Unterstützung für den Bau der umstrittenen Delfin-Lagune, die derzeit für 24 Millionen Euro entsteht.
„Ich will hier ein klares Bekenntnis für die Lagune und die Zoologie hier in Nürnberg abgeben“, sagte der Minister gestern. Er empfinde es als unfair, wenn Tierschützer den Tierpflegern unterstellen würden, dass sie mit ihrer Arbeit die Tiere quälen würden. Die Lagune sei eine deutliche Verbesserung in der Tierhaltung und vorbildlich in ganz Europa – nicht zuletzt durch den enormen Flächengewinn.
Söder: „Die Lagune ist juristisch einwandfrei"
Delfinschützer des in Hagen/Westfalen ansässigen Wal- und Delfinschutz-Forums werfen dem Tiergarten vor, wild gefangene Delfine rechtswidrig bei der Delfin-Therapie verhaltensgestörter Kinder eingesetzt zu haben. Das sei nur mit Delfinen erlaubt, die in Zoos zur Welt gekommen seien. Die Delfinschützer haben daher wegen dieser kommerziellen Nutzung gegen den Tiergarten Anzeige erstattet – und die Anzeige auf Söder erweitert.
Der reagierte entspannt und schätzte die Anzeige als „nichtig“ ein: „Die Lagune wurde sowohl vom Bezirk Mittelfranken als auch vom Umwelt-Ministerium zigfach geprüft und ist juristisch einwandfrei“, so Söder.
Auch Tiergartendirektor Dag Encke wies die Kritik der Delfinschützer zurück. „Unsere Tiere sind in erster Linie Zootiere, die der Forschung und Bildung dienen.“ Und mit der angebotenen Delfin-Therapie verdiene der Zoo nicht einmal Geld: „Die Teilnahmegebühren von rund 2500 Euro dienen nur der Kostendeckung.“
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