Hier fährt die Straßenbahn schon bis ins Knoblauchsland

Bis zum Jahr 2011 soll die Trasse um 2,5 Kilometer bis nach Buch verlängert werden – und an der Straße Am Wegfeld entsteht ein neuer Endbahnhof
von  Abendzeitung
So wird der neue Endbahnhof Am Wegfeld mit der Straßenbahn-Wendeschleife aussehen. Links hinten ist die Metro zu sehen, rechts geht es nach Erlangen.
So wird der neue Endbahnhof Am Wegfeld mit der Straßenbahn-Wendeschleife aussehen. Links hinten ist die Metro zu sehen, rechts geht es nach Erlangen.

NÜRNBERG - Bis zum Jahr 2011 soll die Trasse um 2,5 Kilometer bis nach Buch verlängert werden – und an der Straße Am Wegfeld entsteht ein neuer Endbahnhof

Im Knoblauchsland beginnt die Zukunft der Nürnberger Straßenbahn. Bis zum Jahr 2011 sollen die Schienen von der derzeitigen Endhaltestelle in Thon bis zur Kreuzung Am Wegfeld in der Höhe der Metro in Buch verlängert werden. Ab heute informieren die städtischen Verkehrsplaner und die VAG über die 2,5 Kilometer lange Neubau-Strecke.

An der Endhaltestelle in Thon ist ein Info-Container aufgestellt, im dem die Planer bis zum Samstag den Bürgern Rede und Antwort stehen. „Wir hoffen, so möglichst viele Bürger erreichen zu können“, sagt Frank Jülich, Chef des Verkehrsplanungsamts. Der Container ist an allen Tagen von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

Bereits im Mai sollen die Pläne im Verkehrsausschuss auf den Weg gebracht werden. Sie sehen vor, dass die Schienen bis zur Einmündung der Wilhelmshavener Straße beim Marktkauf auf dem grünen Mittelstreifen der Erlanger Straße verlegt werden. „Im Straßenraum ist nicht viel Platz. Das verlangt eine anspruchsvolle Planung“, erläutert Planer Robert Wunder. In ersten Überlegungen war noch vom Bau von Über- und Unterführungen die Rede. „Doch uns ist es nun gelungen, die Trasse ebenerdig verlaufen zu lassen. Dadurch wird der Bau schneller und billiger“, so Wunder. Die Baukosten werden gerade berechnet.

Das heißt aber auch, dass die Straßenbahn künftig nach der Wilhelmshavener Straße Richtung Osten die beiden Fahrbahnen der Erlanger Straße kreuzt, um dann neben der Straße bis zur Endstation Am Wegfeld zu fahren. „Das müssen wir mit einer Ampel regeln, die per Funk von den Straßenbahnen gesteuert wird“, erläutert Fachmann Wunder. Heißt: Die Straßenbahnen haben Vorfahrt. Wenn ein Zug kommt, schaltet die Ampel auf rot.

Durch solche intelligenten Schaltungen soll die Straßenbahn beschleunigt und damit als umweltfreundliche Alternative für Autofahrer attraktiv gemacht werden. Berechnungen haben ergeben, dass mit so vielen zusätzlichen Fahrgästen zu rechnen ist, dass sich der Neubau der Strecke rentiert.

Auch die Fahrgäste aus Erlangen werden von der Straßenbahn-Verlängerung profitieren. Die Buslinie 30 wird dann künftig nämlich vom Endbahnhof Am Wegfeld zum Flughafen abbiegen. Was erstens eine attraktive öffentliche Direktverbindung zum Airport ist. Und zweitens den Anschluss an die U2 sichert. „So müssen Fahrgäste aus Erlangen nur einmal umsteigen, um zum Hauptbahnhof zu gelangen“, so Jülich. Eine wichtige Alternative. Denn wenn die U3 bis zum Friedrich-Ebert-Platz fährt, wird die Straßenbahn-Linie 9 in der Pirckheimerstraße eingestellt, die bisher Thon direkt mit dem Hauptbahnhof verbindet.

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