Hier erklärt ein Banker Schülern den richtigen Umgang mit Geld

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Die Stiftung der Team-Bank bringt Jugendlichen bei, wie man keine Schulden macht – lebensnahe Fallbeispiele werden in der Klasse durchgerechnet.
NÜRNBERG „Was ist, wenn ich Schulden mache und kann sie nicht bezahlen?“ fragte einer der Schüler. „Muss ich dann ins Gefängnis?“ Damit es gar nicht erst soweit kommt, klärte Banker Roman Fink (26) Neuntklässler in der Bertolt-Brecht-Schule und in der Veit-Stoß-Realschule in Nürnberg über den richtigen Umgang mit Geld und Konsumwünschen auf.
„Finanzielle Bildung“ heißt das Projekt von „Deutschland im Plus“, einer Stiftung der Teambank „für private Überschuldungsprävention“. Denn mehr als jeder zehnte Haushalt in Deutschland ist laut einer Statistik von 2008 überschuldet – das entspricht 6,87 Millionen Erwachsenen, die in der Kreide stehen. Deshalb sollte auch das monatliche Taschengeld (statistisch 30 bis 50 Euro bei 14- bis 17-Jährigen) und später das Gehalt richtig verplant werden. Die AZ war bei einer Doppelstunde in der Klasse 9b der Veit-Stoß-Realschule dabei.
Jeder kann pleite gehen - auch Fußballstars
„Tafeldienst, sauber machen“, mahnte Klassleiter Thomas Feldtrapp. Gesagt, getan. Und dann ging’s los mit dem „Budget im Griff“-Unterricht statt Mathematik und Geschichte. Nach theoretischer Aufklärung folgt ein Fallbeispiel über Stefanie (18) und Marc (21). Die Arzthelferin (543 Euro Gehalt) überzieht ständig ihr Girokonto, weil sie zu viel für Klamotten ausgibt. Die 22 Schüler und Schülerinnen der 9b rechnen anhand von vorgebenen Zahlen durch, wie sie ins Reine kommt.
Sie prüfen auch, ob Azubi Marc (800 Euro) sich einen Surf-Urlaub leisten kann. Das Ergebnis: nein, kann er nicht, ohne einen Kredit aufzunehmen. Doch Marc stottert bereits seinen Roller ab. Der kostet bei Barzahlung 3000 Euro, bei 24 Raten ist er 20 Prozent teurer. „Und wenn er sie nicht mehr zahlen kann“, so Fink, „gehört der Roller wieder dem Laden.“ „Also sich immer fragen, ob man’s unbedingt braucht“, fasst ein Schüler (15) zusammen. Fink rät: „Legt ein paar Monate lang einen bestimmten Betrag auf die Seite und schaut am Monatsende, ob ihr ihn wirklich gebraucht habt.“ Denn: „Jeder kann pleite gehen“, warnt der Banker, „auch Topverdiener wie Fußballstars.“ cis
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