Heute wird gestreikt!

Heute bekommen die Nürnberger einen ersten bitteren Vorgeschmack darauf, was kommen kann: Warteschlangen in den Krankenhäusern, geschlossene Kindertagesstätten, überquellende Mülltonnen. Die erste Arbeitsniederlegung trifft das städtische Klinikum
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Stinkt den Nürnbergern dieser Streik schon bald? Überbordende Mülltonnen wären die Folge einer längeren Arbeitsniederlegung in der Abfallbeseitigung.
az Stinkt den Nürnbergern dieser Streik schon bald? Überbordende Mülltonnen wären die Folge einer längeren Arbeitsniederlegung in der Abfallbeseitigung.

Heute bekommen die Nürnberger einen ersten bitteren Vorgeschmack darauf, was kommen kann: Warteschlangen in den Krankenhäusern, geschlossene Kindertagesstätten, überquellende Mülltonnen. Die erste Arbeitsniederlegung trifft das städtische Klinikum

NÜRNBERG Auch wenn Mittelfrankens Verdi-Sprecher Jürgen Göppner 48 Stunden vor den ersten Warnstreiks im öffentlichen Dienst keine Details preisgeben wollte („wir werden das nicht Tage vorher ankündigen“), ist klar: Es gibt die ersten Arbeitsniederlegungen – und zwar in den öffentlichen Krankenhäusern.

Am Nürnberger Klinikum kursieren bereits Flugblätter, die für Freitag zwischen 11 und 13 Uhr zum Streik aufrufen.

Die Gewerkschaft will Bund und Kommunen zwingen, ihr Angebot nachzubessern. Bisher bieten die Arbeitgeber Lohnerhöhungen von fünf Prozent über zwei Jahre an (gekoppelt an längere Arbeitszeiten), während die Gewerkschaft acht Prozent oder wenigstens 200 Euro mehr pro Monat verlangt. Göppner schäumt: „Die Arbeitgeber schalten auf stur. Sie bleiben bei ihrem Angebot, das keines ist und zwingen uns, jetzt zu handeln.“

Von Warnstreiks als „Nadelstichen“ (Göppner) betroffen sind in den nächsten Wochen – sollten die Tarifparteien keine Einigung erzielen – neben den Krankenhäusern städtische Kindergärten, Horte, Bäder, Stadtreinigung und Müllabfuhr. Wobei im Falle der Kinderbetreuung (die Horte werden wohl nächste Woche bestreikt) gewährleistet sein soll, dass die Eltern früh genug auf die Arbeitsniederlegungen reagieren können, betont der Gewerkschafts-Sprecher.

Etwa 7500 Nürnberger sind im öffentlichen Dienst tätig, 1500 bis 2000 davon könnten sich, so Verdi, an den Streiks beteiligen. Ein Drohpotenzial, das das Leben in der Stadt schnell stilllegen kann. Nürnberg zittert, auch wenn die Arbeitgeber im Tarifpoker die Wirkung der Warnstreiks noch herunterspielen.

690 Angestellte arbeiten beim städtischen Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb ASN. Sprecher Clemens Lang: „Die Gefahr von Dauerstreiks sehe ich nicht.“ Auch Nürnbergs Personalchef Erwin Rupp nimmt’s noch locker: „Warnstreiks können wir verkraften.“ Allerdings würde die Stadt akribisch festhalten, wer nicht zum Dienst antritt: „Die bekommen dann für diese Zeit auch keinen Lohn.“

Auch Klinik-Sprecherin Doris Strahler zeigt „Verständnis“ und sieht in kurzen Warnstreiks kein Problem: „Kritisch wird’s erst, wenn keine Einigung erzielt wird.“ StW

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