Heute ist Sommeranfang: Verschaukelt uns der Juli?
NÜRNBERG - 30 Grad, starke Niederschläge und Windböen bei aufziehenden Gewittern“: Die Rede ist nicht von einem stürmischen Monsun-Tag in Neu Delhi, sondern von unserem Nürnberger Juli-Wetter! Metereologe Karsten Brandt prognostiziert: Der Klimawandel verändert unser Leben.
Diesen Juli kann man, sagt Metereologe Karsten Brandt (donnerwetter.de), durchaus mit dem im tropischen Indien vergleichen: „Wir haben es in diesem Jahr mit mitteleuropäischem Sommer-Monsun zu tun.“ Unser Juli wird eine 31-tägige „Klima-Schaukel“ (so der wissenschaftliche Fachbegriff) – „es geht auf und ab, Gewittern folgt Sonnenschein“, prognostiziert der Wetterfrosch. „Es ist häufig schwül. Immer wieder regnet es bei hohen Temperaturen.“
Ursache der Klima-Kapriolen: „Mitteleuropa heizt sich auf, während vom Atlantik kühlere Luft herein strömt“, erklärt Brandt, „das sind Verhältnisse wie in den Tropen zu Regenzeiten.“ Das Klima-Diagramm (siehe rechts) verdeutlicht das Auf und Ab im Juli: Nach ein paar Tagen strahlenden Sonnenscheins kommt es zu gewaltigen Regengüssen, wenig später wird’s wieder warm und trocken.“
Mag der Vergleich mit Indien (noch) nur für den Monat Juli zutreffen, stellt Brandt eine zunehmende „Mediterranisierung“ unserer Breitengrade fest: „Seit 25 Jahren werden die Sommer immer wärmer“ – so warm wie vor Jahrzehnten in Oberitalien!
Metereologe Brandt: "Der Klimawandel hat auch Positives"
Diese Mediterranisierung des Klimas hat, so Brandt, Auswirkungen auf unseren gesamten Lebensstil: „Die Auto-Korsos nach EM-Siegen sind ein gutes Beispiel dafür. In Sachen Lebensfreude und Freiluft-Feiern machen wir dieser Tage Rom alle Ehre.“
Für Brandt eher erfreuliche Entwicklungen, der dem Klimawandel durchaus Positives abgewinnen kann: „Auch wenn ich dafür Prügel kassiere – ich finde unsere neue Latte-Macchiato-Kultur klasse!“
Denn obwohl der Juli nass wird, setzt sich auch 2007 der Trend der letzten Jahre fort: Es wird warm. Und, ab Mitte August, auch zunehmend freundlicher und trockener.
Das Wochenende dürfte übrigens schon einen Vorgeschmack auf den „Schaukel-Juli“ liefern: Es soll warm werden in Nürnberg, tagsüber bis zu 26 Grad, der Sonnenschein kann aber von vereinzelten Gewittern getrübt werden. Am besten Sie machen es wie unser Model Viktoria (s. Foto): Sonne genießen, aber Regenschrim nicht vergessen! StW
- Themen: