Herzlos! Arme Tiere misshandelt und ausgesetzt
Ein abgemagerter Hund wurde an einem Zaun angebunden, eine Katze in eine Tasche gestopft und einfach abgestellt
NÜRNBERG Denny Baruch, Chef des Nürnberger Tierheims, hat in seinem Berufsleben viel Leid gesehen. Wenn Menschen Tiere aussetzen, dann macht ihn das noch immer fassungslos. Am Wochenende entsorgten herzlose Nürnberger auf diese Art ihren Hund und ihre Katze. „Wie können Menschen nur so grausam sein?“, fragt sich Baruch.
Fall1: Am Freitagabend machte ein Paar mit seinem Hund einen Spaziergang im Wald an der Stadenstraße. Ausgerechnet am Zaun des Nürnberger Tierheims fanden sie einen Hund, der dort angebunden war – ein Bild des Jammers: ein sehr alter Collie-Schäferhundmischling, erbärmlich abgemagert, um den Hals hatte er kein Fell mehr. Vermutlich wurde das Tier seit Jahren an der Kette gehalten. Der Hund ist fast blind und kann kaum noch gehen. „Die arme Kreatur haben wir sofort zum Tierarzt gebracht, dann kam sie in eine warme Box“, erzählt Baruch. Er ist erschüttert, „dass dieser Hund sich sofort an ihm fremde Menschen geschmiegt hat, obwohl er doch von Menschen so furchtbar behandelt worden ist“. Baruch ist sich sicher: Wäre der Hund nicht gefunden worden, er hätte die Nacht nicht überlebt.
Fall 2: Neben einem Glascontainer an der Nürnberger Heerwagen-/Ecke Schoppershofstraße stopfte jemand seine Katze in eine Tasche und stellte sie dort ab. Eine Polizeistreife brachte das Kätzchen ins Tierheim. Wut und Entsetzen kam bei den Pflegern auf, als sie sich das Tier ansahen: Es war klitschnass und völlig verängstigt. Baruch: „Die kleine schwarz-weiße Katze wurde trockengeföhnt und kam unter eine Wärmelampe.“ Auch dieses Tier hätte die Nacht nicht überlebt.
Was Baruch besonders wütend macht: „Beide Tiere haben offensichtlich schon jahrelang bei ihren Menschen gelebt. Jenen Menschen, die nun bedenkenlos ihren grausamen Tod akzeptiert hätten.“ Er bittet die AZ-Leser, sich die Tiere genau anzusehen. „Vielleicht erkennt sie ja einer – und dann hätten wir Chancen, die skrupellosen Tierhalter zu ermitteln. Sie müssen bestraft werden. Solche gemeinen Menschen dürfen nie mehr ein Tier besitzen.“ sw
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