Heißer Kuss im Bus: VAG-Fahrer verurteilt
Merkwürdige Sitten: Der 57-Jährige hatte eine Passagierin (18) im Dienst genötigt
NÜRNBERG Diese Kussattacke geht Sabrina (18) nicht mehr aus dem Kopf. Sie hat immer noch Angst, mit dem Bus zu fahren! Am Donnerstag musste sich der 57-jährige VAG-Fahrer deswegen vor dem Amtsgericht Nürnberg verantworten. Er kam mit einem Bußgeld davon, musste aber versprechen, dass so etwas nie wieder passiert.
Es geschah an einem späten Dezembernachmittag. Es war bereits dunkel. Sabrina wollte von Nürnberg-Fischbach mit dem Bus Linie 54 nach Hause fahren, wie jedes Mal nach dem Reiten. Außer ihr und dem Fahrer war niemand im Linienbus. Als die 18-Jährige ihre Fahrkarte vorzeigte, hielt Fahrer Alexander K. (57) sie plötzlich am Arm fest, zog sie zu sich und wollte sie auf den Mund küssen. Er sagte: „Komm her mein Schatz, ich will dich küssen.“ Sabrina konnte sich gerade so abwenden, dass er nur ihre Wange traf. Sie stand aber erstmal unter Schock.
"Ich wollte sie nur begrüßen"
Nach Ansicht des Fahrers handelte es sich um ein Missverständnis. Zur AZ sagte er nach der Verhandlung: „Sie ist eine gute Bekannte. Ich wollte sie nur begrüßen, Wange an Wange.“ So sei das in der Heimat seines aus Kasachstan stammenden Mandanten üblich, erklärte auch Anwalt Reinhard Debernitz. Sabrina war diese „ kasachische Herzlichkeit“ aber mehr als fremd!
500 Euro Schmerzensgeld muss der VAG-Fahrer an die traumatisierte junge Frau zahlen. Das Geld tröstet Sabrina wenig, sie kann es aber gut gebrauchen. Die 18-Jährige macht gerade den Führerschein. „Damit ich nicht mehr Bus fahren muss.“ mp
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