Heiß aufs Comeback!
NÜRNBERG Er ist der Wunderknabe im Mittelfeld der Hochbegabten beim Club – und doch zu ersetzen. Das haben die letzten Wochen gezeigt, als Ilkay Gündogan wegen eines Haarrisses im linken Mittelfuß pausieren musste. Zehn Punkte hat die Mannschaft ohne ihren Regisseur eingefahren. Nicht auszudenken, wo der Club noch landen könnte, wenn „Illy” wieder dabei ist. Sagt der Rekonvaleszent doch selbst: „Unser Weg ist noch lange nicht vorbei. Wir können in dieser Saison noch für viel Furore sorgen!”
"Mareks Ratschläge haben mir sehr geholfen"
Durchaus, denn Gündogans Begründung ist schlüssig: „Vor uns stehen ein paar Mannschaften, die gleich einzuschätzen sind – und die wir überholen können.” Zunächst aber noch ohne ihn. Gestern konnte „Illy” zwar wieder mitmachen, nachdem sein Fuß am Montag den Belastungstest bestanden hatte: „Auf dem Röntgen-Bild war nichts mehr zu erkennen”.
Gegen Frankfurt am Freitag (20.30 Uhr) ist ein Comeback aber ausgeschlossen. „Wenn, dann gegen Schalke am 26. Februar”, so Ilkay. Er will nach fünf Wochen Pause und der ersten schweren Verletzung seiner Karriere „lieber nichts überstürzen”.
„Zunächst war ich schon sehr enttäuscht. Denn ich war im Trainingslager richtig gut drauf”, beschreibt Gündogan seine Gefühle, nachdem bei ihm der Riss im Knochen diagnostiziert worden war. Ohne die Hilfe von Marek Mintal, den ein Mittelfußbruch beinahe die Karriere kostete, hätte er das Malheur vermutlich nicht so gut weggesteckt. „Marek hat mir immer wieder gesagt, dass ich Geduld haben muss. Seine Ratschläge haben mir sehr geholfen.”
"Irgendwann ist die Angst dann weg"
Heute weiß Gündogan: „Verletzungen gehören dazu. Es ist sogar eine wichtige Erfahrung – weil es mir zeigt, dass ich noch besser auf meinen Körper achten muss.” Dem hatte er mit seinen Gala-Auftritten und dem damit verbundenen Rummel eine Menge zugemutet. Gündogan: „Das ist schon eine besondere Saison. Auch was meine Zukunft angeht. Aber ich habe den Stress gar nicht so wahrgenommen.” Umso sorgfältiger plant er nun seine Rückkehr!
Den maladen Fuß schützt ein Spezialschuh, verstärkt mit Carbon. „Dennoch kann ich kann mir vorstellen, dass ich anfangs versuchen werde, dem Risiko aus dem Weg zu gehen. Ich muss mich von Spiel zu Spiel an die Zweikämpfe gewöhnen. Irgendwann ist die Angst dann weg.” Die er in Sachen Vertragsverlängerung dafür nicht hat: „Beim Club wurde mir stets eine Perspektive geboten. Hier bekomme ich die Wertschätzung, die ich brauche.” Und deshalb „lasse ich mich nicht unter Druck setzen, sondern gebe mir alle Zeit der Welt.”
Die wird ihm Manager Martin Bader sicherlich gewähren. Denn auf ihren Wunderknaben warten sie beim Club gerne – zumal, wenn er wieder gesund ist.
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