Heckings Pauli-Bilanz: Hattrick und Schützenfest
Denkt der Club-Trainer an den Samstags-Gegner, kann er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Von seiner Kreativ-Abteilung um Gündogan und Ekici will der FCN-Coach aber mehr sehen – Tore nämlich
NÜRNBERG Wenn der Club am Samstag (15.30 Uhr) beim FC St. Pauli antritt, kommt es an der Seitenlinie zum Aufeinandertreffen zweier alter Bekannter. „Mit Stani verbindet mich ein kollegiales Verhältnis“, sagt Club-Trainer Dieter Hecking über seinen Kollegen Holger Stanislawski. Ob der das allerdings auch so sieht, ist zumindest fraglich. Denn als Stürmer bei Hannover 96 erzielte Hecking ausgerechnet gegen die Kiez-Kicker und ihr damaliges Innenverteidiger-Duo Stanilslawski und André Trulsen (heute Co-Trainer bei Pauli) beim 3:0 am achten Spieltag der Zweitliga-Saison 1998/99 den „ersten und einzigen Hattrick meiner Karriere. Ein Kopfball, ein Elfmeter und dann sogar noch ein Tor mit links.“
Hecking weiß, wie St. Pauli zu knacken ist
Aber damit nicht genug: Denn nur vier Jahre später, in der Zweitliga-Saison 2002/03, musste Stanislawski gegen den heutigen FCN-Coach erneut eine herbe Klatsche einstecken. 6:0 siegte der damals von Hecking trainierte VfB Lübeck beim Nordderby am dritten Spieltag. Klar, dass der 46-Jährige bei der Erinnerung daran auch heute noch ein kleines Lächeln übers Gesicht huscht. Immerhin „war es bislang der höchste Sieg in meiner Trainer-Karriere. Wir waren erst aufgestiegen und haben damit sogar kurz die Tabellenführung übernommen“.
Dank seiner Erfahrungen sollten seine Schützlinge also wissen, wie St. Pauli zu knacken ist. In der Praxis hat Hecking aber noch ein paar Defizite ausgemacht. Vor allem in dem Teil, der für die Mission erster Auswärtssieg entscheidend ist: die Offensive. „Die Kompaktheit ist da. Jetzt müssen wir daran arbeiten, dass wir nach vorne bessere Aktionen haben“, bemängelt Hecking, dass sein Team „vom fußballerischen Potenzial noch nicht alles abruft“.
"Sie können mehr, als sie denken"
Dabei wäre die Qualität gerade in der Kreativ-Abteilung durchaus vorhanden. „Sie können mehr, als sie denken“, erklärt Hecking. Er fordert deshalb: „Sie dürfen sich nicht damit zufrieden geben, dass es gut aussieht, wie der Ball läuft. Ich erwarte von einem Ilkay Gündogan, wenn er sich weiterentwickeln will, dass er in dieser Saison mindestens vier, fünf Tore macht. Mehmet Ekici sogar fünf bis sechs.“ Am besten fangen die beiden gleich auf Pauli damit an. kk
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