Haftbefehl gegen den U-Bahnschläger
Täter gehört vermutlich rechtsradikaler Szene an. War das auch der Auslöser der Krawalle in Gostenhof?
NÜRNBERG Nach der brutalen Attacke auf einen 17-Jährigen im U-Bahnhof Plärrer erließ eine Ermittlungsrichterin gegen den Täter jetzt Haftbefehl wegen versuchten Totschlags. Der 24-Jährige könne laut Polizei der rechtsextremen Szene zugeordnet werden. Sein bei der Schlägerei schwer verletztes Opfer gehöre wohl der linksextremen Szene an.
Die Streit zwischen den beiden jungen Männern hatte am Mittwochmittag in einem fahrerlosen Zug der U2 begonnen und sich in der Station Plärrer auf den Bahnsteig verlagert. Der 17-Jährige soll die Begleiterin des Täters beleidigt und bedroht haben. Daraufhin habe der 24-Jährige mit einem Faustschlag reagiert. Der Täter flüchtete.
Weitere Einzelheiten sind unklar, da es widersprüchliche Zeugen-Aussagen gibt. Das Opfer selbst konnte noch nicht befragt werden. Es war nach der Attacke reanimiert und in ein künstliches Koma versetzt worden. Der Täter hatte sich am Donnerstagmorgen selbst der Polizei gestellt.
Bei der linksgerichteten Demo am 1. Mai in Gostenhof äußerten die Demonstranten ihre Wut darüber, dass die Polizei ihrer Meinung nach erst recht spät, den vermutlich rechtsradikalen Hintergrund des Täters bekannt gegeben hatte. Ob das allerdings mit ein Auslöser für die Krawalle am Samstagnachmittag gewesen war, lässt sich noch nicht sagen.
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