Haft und Psychiatrie: Messerattacke auf Ex-Freundin

WÜRZBURG - Es war das zweite Mal, dass er ausrastete: In Würzburg wurde ein 38-Jähriger zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt, weil er mit einem Messer seine Ex-Freundin lebensgefährlich verletzte.
Nach einer Messerattacke auf seine Ex- Freundin hat das Landgericht Würzburg einen 38 Jahre alten Mann in die Psychiatrie eingewiesen. Der Kraftfahrer wurde am Donnerstag zu sechs Jahren und neun Monaten Freiheitsstrafe verurteilt und kommt auf Antrag von Staatsanwaltschaft und Verteidigung in eine geschlossene Anstalt. Das Gericht wertete die Tat in einem Haus in Himmelstadt (Landkreis Main-Spessart) im vergangenen November als gefährliche Körperverletzung. Der Mann war ursprünglich wegen Mordversuchs angeklagt gewesen.
„Es ist mir egal, wie lange man mich wegsperrt. Ich will nicht, dass so etwas noch einmal passiert“, sagte der Angeklagte in seinem Schlusswort. „Es tut mir leid. Ich habe das nicht so gewollt.“ Bei einem Gespräch mit seiner früheren Partnerin hatte er nach eigenen Worten die Kontrolle verloren und mit mehreren Messern auf die 47-Jährige eingestochen. Sie wurde lebensgefährlich verletzt.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von acht Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung und die Unterbringung in der Psychiatrie verlangt. Die Verteidigung hatte dreieinhalb Jahre Haft und ebenfalls einen Aufenthalt in der Psychiatrie gefordert.
Laut Gutachter ist der Mann vermindert schuldfähig und allgemeingefährlich. Die zweifache Mutter und der Kraftfahrer waren sechs Jahre lang ein Paar. Weil der depressive Angeklagte keine Therapie machen wollte, hatte sich das Paar wenige Tag vor der Bluttat getrennt. Der 38-Jährige ist wegen einer ganz ähnlichen Tat vorbestraft. Im Jahr 2000 hatte er seine Ex-Frau mit einem Hammer angegriffen und war dafür zu vier Jahren Haft verurteilt worden.
dpa