Hängende Köpfe? Kopf hoch!
Das Pflänzchen wächst, die Profis schwächeln und die AZ erklärt, warum die 1:5-Pleite keine Überraschung war
Hängende Köpfe im Ronhof, Köpfe hoch beim Aufstiegs-Kleeblättchen. Vielleicht, weil das Derby gegen den Club (8. oder 10. Mai) im Ronhof stattfindet, was die AZ bereits am 12. März gemeldet hatte, aber die SpVgg erst heute bekannt geben möchte.
Motto: Alles für den Aufstieg
Motto: Alles für den Aufstieg, denn die Fürther verzichten auf viel Geld, wenn sie zuhause bleiben. 15500 Zuschauer im Ronhof statt 46700 im easyCredit-Stadion, das macht rund 300000 Euro aus, allerdings sind die Miet- und Betreiber-Kosten für die Partie in Nürnberg wesentlich höher anzusetzen, aber rund 200000 Euro mehr wären bei den Fürthern schon hängen geblieben.
Egal, gespielt wird im Ronhof. Und bis dahin bleibt nur zu hoffen, dass die Fürther wieder in die Spur kommen und der Club in selbiger bleibt. Dann würde es richtig spannend werden.
Wobei die Fürther Verantwortlichen natürlich genau wissen, warum ihre Mannschaft sich immer mal wieder einen Blackout leistet. Es fehlen die Typen, die eine Truppe zusammenhalten, wenn das Spiel aus dem Ruder läuft. Doch solche Typen sind rar, entsprechend teuer und deshalb für die SpVgg nicht finanzierbar. Wer die Laufbahn der Fürther Spieler betrachtet, kann sich ohnehin nur wundern, dass die Mannschaft Platz drei in Liga zwei belegt. Keeper Stephan Loboué saß selbst in Paderborn lange auf der Bank. Kapitän Daniel Felgenhauer schaffte es nur in Fürth und Ahlen in die Stammelf. Marino Biliskov kam als Auslaufmodell aus Griechenland zurück, Jan Mauersberger als Talent von den Bayern Amateuren und Christian Rahn flog beim Tabellenvorletzten Rostock raus.
Reisinger: Brachte bei den Löween kein Bein auf den Boden
Die Mittelfeldakteure Leo Haas (Augsburg) und Charles Takyi (St. Pauli) kamen von mittelmäßigen Zweitliga-Klubs. Ivo Ilicevic wurde zwecks Spielpraxis nach Fürth ausgeliehen, weil er in Bochum kaum zum Zuge kam. Thorsten Burkhardt musste den Umweg über Burghausen gehen, um endlich in Fürth Fuß zu fassen. Burghausen war auch der Wiederbelebungsversuch für Stefan Reisinger, nachdem ihn der damalige Trainer Eugen Hach in Fürth aussortiert hatte. Auch bei den Münchner Löwen brachte Reisinger kein Bein auf den Boden. Und Sturmpartner Sami Allagui stammt von Zweitliga-Absteiger Jena.
Womit sowohl das 1:5 in Osnabrück als auch das munter wachsende Aufstiegs-Kleeblättchen erklärt wäre. Denn Grund, die Köpfe hängen zu lassen, haben die Fürther eigentlich nicht.
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