Händler steht vor den Trümmern seiner Existenz
Nach dem Brand am Nürnberger Hallplatz steht der venezianische Markt 2008 auf der Fleischbrücke auf der Kippe. Die Betreiber wollen aber nicht aufgeben.
NÜRNBERG Alberto Castelli steht vor den Trümmern seiner Existenz. Am Montag brannte der Stand des 37-jährigen Markthändlers am Nürnberger Hallplatz komplett aus. Wie’s jetzt weiter geht, weiß Castelli noch nicht: „Ich war bisher so mit Aufräumen beschäftigt, dass ich mir noch keine Gedanken darüber machen konnte“, sagte er zur AZ.
Auch der Venezianische Markt 2008 auf der Fleischbrücke steht nun auf der Kippe. Denn Mitorganisator Castelli stellte Jahr für Jahr seine Häuschen zur Verfügung. Annette Dannhorn vom Projektbüro Venezianischer Markt: „Der Markt finanziert sich über Sponsorengelder und wird wegen des knappen Budgets immer mit viel Idealismus der Beteiligten durchgeführt.“ Der Brand hat nun ein weiteres Finanzloch aufgerissen, das es zu stopfen gilt – und zwar möglichst bald.
Bis Anfang März keine Lösung für Dilemma
Geplant war der Markt heuer vom 25. April bis 4.Mai. „Sechs Wochen vorher müssen wir aber die Pläne bei der Stadt einreichen“, erklärt Annette Dannhorn. „Haben wir bis Anfang März also keine Lösung für unser Dilemma gefunden, muss der Markt leider ausfallen.“
Castelli steht inzwischen in regem Kontakt mit seiner Versicherung – und hofft auf „Notfall-Hilfe“ von Freunden. Denn aufgeben will er nicht: „Ein Kollege von mir ist gerade schon in Italien, um frische Ware zu besorgen“, sagt der Markthändler, der trotz des Schadens von 35000 Euro schon wieder lachen kann. „Was soll ich auch anderes machen? Die Hauptsache ist, dass niemand verletzt wurde – der Rest wird sich zeigen!“
Der Verein „Il Salotto“ (Deutsch-Italienisches Netzwerk) hat seine Unterstützung bereits zugesagt – und die Sparkasse Nürnberg hat ein Spendenkonto eingerichtet.
Konto: 6367155, BLZ 76050101
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