Häftling (22) im Nürnberger Knast brutal gefoltert!
Zwei Mitgefangene (21 und 22) vergewaltigten ihren Zellengenossen. Das Verbrechen kam nur durch Zufall ans Tageslicht.
NÜRNBERG Nur durch Zufall ist ein brutales Verbrechen hinter den Mauern der Nürnberger Justizvollzugsanstalt (JVA) ans Tageslicht gekommen! Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte Informationen der AZ, wonach ein Untersuchungs-Häftling (22) von zwei anderen Insassen vergewaltigt wurde – mit einem Besenstil!
Der Vorfall ereignete sich den Ermittlungen zufolge bereits im November letzten Jahres. Damals hatte sich ein junger Mann wegen verschiedener Hämatome und einer Verletzung am Schienbein behandeln lassen. Dabei nannte er auch die Namen seiner zwei Zellengenossen (21 und 22), die ihn misshandelt hatten. Dass er vergewaltigt worden war, behielt er für sich.
JVA-Boss Hans Welzel erstattete gegen die beiden Peiniger Anzeige. Doch auch diese Ermittlungen lieferten keine Hinweise auf die Vergewaltigung, weil das Opfer nach wie vor den Mund hielt. „Ob er das aus Angst oder aus Scham tat, wissen wir nicht“, sagt Oberstaatsanwalt Wolfgang Träg.
Ein Brief brachte den Stein ins Rollen
Monate später wurde eine Staatsanwältin hellhörig, als sie den Brief eines Gefangenen kontrollierte, der mit der Tat überhaupt nichts zu tun hatte. Er schrieb allerdings, dass die Zustände in der JVA sehr schlimm seien und ein Gefangener sogar vergewaltigt worden sei. Der Hinweis des Briefeschreibers auf eine bestimmte Tätowierung führte schließlich wieder zu den beiden Häftlingen, gegen die bereits wegen Körperverletzung ermittelt worden war.
Diesmal brach auch das Opfer sein Schweigen und erzählte den Ermittlern, was im November wirklich geschah. Unter der Last der Beweise brach dann auch einer der beiden mutmaßlichen Täter zusammen und gestand, das Opfer während der Vergewaltigung mit dem Besenstil festgehalten zu haben. Der Hauptverdächtige dagegen schweigt nach wie vor.
Nach Angaben des Justizsprechers saßen weder Opfer noch Täter wegen Sexualdelikten hinter Gittern. Einer der beiden Verdächtigen befand sich bereits wieder auf freiem Fuß. Er wurde aber jetzt erneut verhaftet.
H. Reister
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