"Haben jedoch genug Ware": Brauerei steht still wegen 48-Stunden-Streik

Viele deutsche Brauereien leiden unter nachlassendem Bierkonsum und hohen Kosten. Oettinger will Vergünstigungen streichen, die Gewerkschaft NGG will das nicht akzeptieren.
AZ/dpa |
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Produktion in der Oettinger Brauerei in Braunschweig. Derzeit ruht die Produktion wegen eines Warnstreiks. (Archivbild)
Produktion in der Oettinger Brauerei in Braunschweig. Derzeit ruht die Produktion wegen eines Warnstreiks. (Archivbild) © Peter Steffen/dpa
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Ein 48-stündiger Warnstreik legt die Bierproduktion der bundesweit bekannten Oettinger Brauerei vorübergehend lahm. Die Arbeitsniederlegung läuft nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten seit der Nacht zum Montag. Ziel ist es, die Unternehmensleitung in einem seit Monaten schwelenden Tarifkonflikt zum Einlenken zu bewegen. Die Geschäftsführung bestätigte, dass die Produktion derzeit stillsteht. Nach Angaben von Vorstandschef Stefan Blaschak sind aber keine Lieferengpässe zu erwarten. "Wir haben jedoch genug Ware, um aus den Lägern zu liefern oder abholen zu lassen." 

Gewerkschaft im Clinch mit Chefetage 

Oettinger Getränke beschäftigt nach Unternehmensangaben rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vier Standorten: rund 440 am Stammsitz in Oettingen, 190 in Mönchengladbach, 130 in Braunschweig und 40 in Walldorf. Die Gewerkschaft wirft dem Unternehmen vor, in seinem Tarifangebot nur eine geringe Lohnerhöhung anzubieten und einige der im bisherigen Tarif vereinbarten Leistungen streichen zu wollen. "Die angebotene Entgelterhöhung soll über Verschlechterungen an anderer Stelle erkauft werden", kritisierte Gewerkschaftssekretär Fouad Laghmouch. 

Viele Brauereien in schwieriger Lage 

Wie andere Brauereien auch leidet Oettinger unter dem sinkenden Bierkonsum in Deutschland. "Gerade in einer immer schwächer werdenden Branche ist eine Lohnerhöhung der Arbeitgeberseite ohne Leistungserhöhung auf Seiten der Arbeitnehmer für die Zukunft jedoch kein tragfähiges Modell", sagte Geschäftsführer Blaschak. Nach Angaben des Managers sind die Arbeitsbedingungen an den einzelnen Standorten bisher unterschiedlich. So wird in Mönchengladbach eine Stunde weniger pro Woche gearbeitet als am bayerischen Stammsitz. Dies will die Geschäftsführung nun angleichen. Bisher gab es drei Verhandlungsrunden. Wann das nächste Mal verhandelt wird, steht nach Blaschaks Worten noch nicht fest.

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