Gsells Referentin: Stürzt sie den Roten Markgraf?
Während ihr Chef ein tiefes Jammertal durchschritt, schwebte Carda Seidel am Wahlabend auf Wolke 7. Nürnbergs Umwelt-Bürgermeister Klemens Gsell, OB-Kandidat der CSU, musste eine unerwartet herbe Schlappe hinnehmen, seiner Referentin hingegen gelang 40 Kilometer südwestlich die Sensation.
Mit 38,88 Prozent düpierte Carda Seidel den amtierenden Ansbacher SPD-OB Ralf Felber (32,83 Prozent) und verwies den zweiten aussichtsreichen Herausforderer Wolfgang Bartusch, freier Kandidat der Grünen, auf den dritten Platz (26,05 Prozent).
In zwei Wochen entscheidet die Stichwahl zwischen Felber (er führte den Wahlkampf gemeinsam mit der CSU) und Seidel, die für die Bürgeriniitiative Ansbacher Parteiloser (BAP), ÖDP und die Freien Wähler angetreten ist.
Gsell hat noch nicht gratuliert
(Noch-)Boss Gsell hatte seiner Verwaltungsexpertin bis Montag Mittag nicht gratuliert: „Wahrscheinlich hat er gerade keine Zeit“, mutmaßt Seidel (43). Noch viel weniger davon hat sie aber selbst, gelte es vor der Stichwahl, „alle Ansbacher von mir zu überzeugen, die nicht für Felber sind.“
Zum Abschneiden ihres Vorgesetzten in Nürnberg meint sie lapidar: „Ich hätte schon gedacht, dass er ein paar Stimmen mehr bekommt.“
StW
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