„Gschwista“ im Sinne von „Buena Vista“
NÜRNBERG - Kubanisch-Oberpfälzer Musikaustausch zwischen Son und Santana: die neue CD „Kula Sack“ von „Los Dos Y Compañeros“
Man muss vermutlich Oberpfälzer sein, um diesen Kontinentalsprung so lässig hinzukriegen: Wenn sich die wohl behüteten Hüftschwung-Herren von Los Dos Y Compañeros als „Kula Sack“ bespötteln („das sågt jeda“), dürfen sich auch die Freunde von „Mama Africa“ angesprochen fühlen. Denn Miriam Makebas „Pata Pata“ entführte das toll-dreiste Klangpiraten-Kollektiv ins Amberger Salsa-Camp und machte den Klassiker zur Titelperle der neuen CD: „Kula Sack!“ (Connector Records, offizieller Erscheinungstermin; 26. Februar) ist das erste Studioalbum seit fünf Jahren der zwölf Mundart-Guerrilleros, die „für die gerechte Sache“ – also ihre Karriere – kämpfen.
Die Welt ist aus den Fugen: Kuba liegt im Osten. Naja, von Nürnberg aus Richtung Amberg betrachtet. Dafür geht bei „Los Dos“ auch die Sonne (oder der Son) im Westen auf. Noch origineller und orginaler, seitdem sich die Kumpane um Michael Deiml (Don Michon) und Walter Tröster (Don Macson) für die neue CD das Mikrophon mit Buena-Vista-Mitglied Luis Frank Arias teilen. Da wird der berühmte Schauplatz „Al Barrio de Buena Vista“ dann wunderbar verbrüdernd eingemeindet: als „San wöi Gschwista“. Der fremdsprachliche Reiz, der im Tanzschritt federt, gelingt diesen Mentalitätern famos. „Sakaradi“ singen sie, suchen hormonsüchtig „die Weiba“ („Wau hannå döi“) und stellen fest: „Jodeln kone a“. Auf der Tonspur von „Oye como va“, Tito Puentes Salsa-Schleicher mit Santana-Hitkrone. Da wird doch der Rohrzucker im Mojito-Maßkrug verrückt – sakaradi, haut hi! Andreas Radlmaier
Nächste Konzerte: 13.2. E-Werk Erlang.; 2.5. Wendelstein Festival; 18.6. Kulturforum Fürth
- Themen: