Gruselig: Toter in Leichenhalle tagelang vergessen

Der Leichnam wurde nur zufällig entdeckt, weil der Bestatter eine Bahre vermisste...
HASSFURT Zwei Wochen lang lag ein aufgebahrter Toter in der Leichenhalle von Ebelsberg (Kreis Haßberge) – und keinem fiel es auf. Das Malheur kam erst ans Tageslicht, als die verwendete Bahre für einen weiteren Sterbefall benötigt wurde. „Peinlich“, sagt Ebelsbachs Bürgermeister Walter Ziegler, „ist der Vorfall schon. Aber es war halt eine Verkettung unglücklicher Umstände.“
Die unglücklichen Umstände sehen so aus: Nachbarn verständigten die Polizei, weil bei einem Dorfbewohner (49) der Briefkasten überquoll und er auf Klingelzeichen nicht reagierte. Als die Beamten die Tür aufbrachen, fanden sie den Mann tot in seiner Wohnung. Weil die Todesursache nicht gleich geklärt werden konnte, wurde eine Obduktion angeordnet. Es wurden aber keine Anzeichen für ein Fremdverschulden festgestellt.
Der Bestattungsunternehmer brachte die Leiche wieder zurück nach Ebelsbach und ging davon aus, dass sich die Angehörigen um alles weitere kümmern werden. Die Gemeindeverwaltung informierte er nicht. Angehörige gab es jedoch in Ebelsbach nicht – und so wurde der Tote vergessen.
Zwei Wochen später fiel einem Mitarbeiter des Bestattungsinstituts auf, dass eine Bahre fehlt. Er erinnerte sich, dass man sie in Ebelsbach zurückgelassen hatte. Dort findet er sie – nebst dem aufgebahrten Verstorbenen in der Leichenhalle! Danach ging alles plötzlich ganz schnell. Die in Sachsen lebende Familie des Toten ließ ihn bereits am nächsten Tag abholen und sorgte dafür, dass er in heimischer Erde seine letzt Ruhestätte findet. hr