Grusel-Selbstmord: Wer ist der Tote vom Bahndamm?
Zu viele Züge überfuhren den Mann, als dass die Polizei ihn identifizieren könnte – die einzigen Anhaltspunkte sind Rucksack, Stiefel und ein Buch
ROTH Ein grauer Rucksack, ein robuster Trekking-Stiefel. Das ist so gut wie alles, was von einem Menschen übriggeblieben ist. Einem Menschen, der nicht mehr leben wollte und sich deshalb vor einen Zug warf. Die Polizei weiß nicht, wer er ist – denn es rasten zu viele Züge über ihn hinweg, als dass er identifiziert werden könnte.
Entdeckt wurde der Leichnam am Sonntag kurz nach 11Uhr an der Bahnstrecke zwischen Roth und Georgensgmünd. Bei Unterheckenhofen wurde ein Lokführer auf das Bündel aufmerksam und rief die Polizei. Die Beamten schritten die Strecke ab und machten schließlich die grauenhafte Entdeckung.
Die Strecke Nürnberg-Augsburg ist stark frequentiert, hier fahren ICEs, Regionalzüge und auch viele Güterzüge. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann – so viel steht fest – sich um Mitternacht auf die Schienen legte oder stellte.
Die Bahn verweigert die Auskunft
Informationen über die Anzahl der Züge, die bis 11 Uhr am nächsten Morgen die Strecke passierten, verweigerte die Pressestelle der Bahn auf Nachfrage der AZ.
Die Polizei weiß so gut wie nichts über den Toten, Identifikations-Merkmale wie Zahn-Schema oder Fingerabdrücke können hier nicht angewendet werden. Der Mann trug eine Jeans, ein schwarz kariertes Hemd und eine graue Strickjacke von „S. Oliver“. Die grauen Trekking-Stiefel in Größe 41,5 sind von der Marke „LOWA“. Der schwarze „Eastpak“-Rucksack war leer – bis auf ein Buch des Fantasy-Autoren Wolfgang Hohlbein. Titel: „Der Inquisitor“.sw
Hinweise an die Polizei: Tel.0911/ 2112-3333
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