Grundschule Starnberg: Verwirrter löst Großeinsatz aus

Unheimlich: Ein geistig verwirrter Mann stand am Montag plötzlich in einem Klassenzimmer der Grundschule Starnberg, wollte unbedingt "Lehrer sein".Das löste einen Großeinsatz der Polizei aus.
von  Abendzeitung
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STARNBERG - Unheimlich: Ein geistig verwirrter Mann stand am Montag plötzlich in einem Klassenzimmer der Grundschule Starnberg, wollte unbedingt "Lehrer sein".Das löste einen Großeinsatz der Polizei aus.

Die zweite Stunde lief gerade, die Lehrerin unterrichtete eine vierte Klasse der Grundschule Starnberg in der Schlossbergstraße. Plötzlich ging die Tür auf und ein fremder Mann kam herein. Er schubste die 46-Jährige beiseite und schnappte sich eine Kreide. "Ich bin Kindergärtnerin und will Lehrer werden", erklärte er den verängstigten Kindern. Dann kritzelte er Formeln an die Tafel und redete auf die Schüler ein.

Die Aufforderung der Lehrerin, das Schulhaus zu verlassen ignorierte er. Die 46-Jährige konnte aber einen Kollegen vom Schulgang zu Hilfe holen. Mit einem Fingerzeig bedeutete der 62-Jährige den Kindern, in den Pausenhof zu gehen. Dann blieb er mit dem Fremden allein im Klassenzimmer zurück. Ruhig erklärte er dem Mann, die Formeln an der Tafel seien viel zu kompliziert für Viertklässler und etwas fürs Gymnasium. Er werde ihn dorthin begleiten. Daraufhin gingen sie beiden über den Pausenhof an den zum Teil weinenden Kindern vorbei. Bis der Fremde wegrannte.

In der Zwischenzeit hatte die Lehrerin aus Angst vor einem Amoklauf einen Notruf abgesetzt. Acht Streifenwagen waren daraufhin im Einsatz, um den Eindringling dingfest zu machen. Auch die umliegenden Polizeiinspektionen wurden alarmiert und rückten aus. Im Schlossgarten neben der Schule entdeckten die Beamten den 29-jährigen Starnberger. Der an Schizophrenie leidende Mann, der seine Medikamente abgesetzt hatte, leistete bei seiner Festnahme erheblichen Widerstand. Vier Polizeibeamte mussten ihn mit Gewalt fixieren. Dann wurde er in die geschlossene Abteilung einer psychiatrischen Anstalt gebracht.

Barbara Brießmann

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