Großrazzia in zwölf Bordellen - acht Festnahmen
AUGSBURG - Bei einer Razzia in Bordellen in Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen wurden acht Personen festgenommen - wegen des Verdachts des Menschenhandels und der Zuhälterei.
Nach mehrmonatigen Ermittlungen der Augsburger Polizei wurden in der vergangenen Woche zeitgleich zwölf Wohnungsbordelle und Privatwohnungen in Augsburg, Dachau, München, Landshut, Ingolstadt, Ulm, Stuttgart und Hannover durchsucht.
In der Bordellkette wurde den Angaben zufolge „in gehobener Atmosphäre mit ständig wechselnden Frauen die Wohnungsprostitution betrieben“. Dabei hatten sich Hinweise auf „dirigistische und ausbeuterische“ Zuhälterei sowie Menschenhandel ergeben. Insgesamt wurden 15 Frauen, darunter neun Osteuropäerinnen und zwei Afrikanerinnen, angetroffen und befragt.
Die Betriebe waren laut Polizei straff organisiert. Die Mädchen mussten einen erheblichen Teil ihrer Einnahmen abgeben. Gegen die Chefin des Unternehmens, eine 57-jährige Deutsche mit jugoslawischen Wurzeln, wurde Haftbefehl erlassen. Die ihr untergeordneten Wirtschafterinnen in den Bordellen wurden nach Vernehmungen wieder auf freien Fuß gesetzt.
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