Große Sorge in Abensberg über Entführung bayerischer Bergsteiger
ABENSBERG - In Abensberg, aus dem einer der drei in der Osttürkei verschleppten Bergsteiger stammt, sind die Bürger tief besorgt über den Vorfall. Die rund 12 000 Einwohner zählende Gemeinde sei „unglaublich betroffen“ von der Entführung von Helmut H.
Die rund 12 000 Einwohner zählende niederbayerische Gemeinde sei „unglaublich betroffen“ von der Entführung von Helmut H., sagte Bürgermeister Uwe Brandl (CSU) der Nachrichtenagentur ddp am Donnerstag. „Jeder kennt hier jeden“, betonte er. H. sei stark verwurzelt in Abensberg und habe sich jahrelang in der Kommunalpolitik sowie im Vereinswesen der Gemeinde engagiert. „Wir hoffen auf ein gutes Ende“, fügte Brandl, der auch Präsident des Bayerischen Gemeindetages ist, hinzu.
Der 65 Jahre alte Helmut H. gehörte einer insgesamt 13-köpfigen Reisegruppe an, die zum Gipfel des Ararat, des höchsten Berges der Türkei, unterwegs war. Am Dienstagabend waren neben H. zwei 47 und 33 Jahre ebenfalls aus Bayern stammende Männer aus einem Basislager in etwa 3200 Meter Höhe vermutlich von PKK-Anhängern gekidnappt worden.
Sohn war bei der Bergtour dabei
Die Bergfahrt war laut einer Sprecherin des Deutschen Alpenvereins (DAV) von H., dem Vorsitzenden der Kelheimer Sektion des DAV, organisiert worden. Zu der Bergsteigergruppe soll Medienberichten zufolge auch der 40 Jahre alte Sohn von H. gehören. Er ist aber offenbar nicht unter den Entführungsopfern. Bürgermeister Brandl sagte, die Frau von H. werde von der Polizei abgeschirmt. Er selbst habe daher noch keinen Kontakt zu ihr gehabt. Die Familie wisse aber, dass die Gemeinde sofort bereitstehe, wenn Hilfe benötigt werde.
Der DAV hat unterdessen ein Kriseninterventionsteam in die Osttürkei geschickt. Es soll sich dort den Angaben nach um die übrigen Mitglieder der Reisegruppe kümmern.