Großbrand in Neu-Ulmer Mietshaus

NEU-ULM - Dramatische Szenen bei einem Großbrand in der Innenstadt von Neu-Ulm ab. Obwohl die Feuerwehr innerhalb weniger Minuten vor Ort war, sprangen einige der Mieter in Panik aus den Fenstern des Mehrfamilienhauses. 20 Menschen wurden verletzt, zwei von ihnen schweben in Lebensgefahr. Die Brandursache ist noch völlig unklar.
Als gegen 2.30 Uhr in der Nacht zum Montag der Feueralarm losging, war es für einige der Bewohner des Mietshauses in der Kasernstraße 24 fast schon zu spät. Sie waren von den Flammen bereits eingeschlossen. Aus Angst, bei lebendigem Leibe zu verbrennen, sprangen mindestens drei von ihnen im zweiten bzw. dritten Stock des Gebäudes aus dem Fenster. Ein 42 Jahre alter Portugiese erlitt dabei schwerste Verletzungen. Mit komplizierten Knochenbrüchen und Verbrennungen wurde er in eine Klinik nach Nürnberg geflogen.
Ein weiterer Bewohner, der noch nicht eindeutig identifiziert werden konnte, sprang ebenfalls in Panik aus dem Fenster. Er kam ins Klinikum nach Ulm. Ein 42-jähriger Italiener wurde mit schwersten Brandwunden und Frakturen ins Klinikum nach Bogenhausen geflogen. Die übrigen 17 Verletzten erlitten überwiegend Rauchgasvergiftungen und wurden noch vor Ort von den Rettungskräften versorgt.
53 Bewohner angrenzender Gebäude wurden vorsorglich von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht.
„Ausgebrochen ist das Feuer vermutlich in einer Wohnung im ersten Stock“, erklärte Kriminaloberkommissarin Susanne Höppler. Spuren gebe es aber auch auf der Rückseite des Gebäudes. Hinweise auf Brandstiftung gibt es nach Polizeiangaben derzeit keine.
Die Ermittlungen der Brandfahnder gestalten sich äußerst schwierig. Die Schäden an dem Gebäude sind so schwer, dass akute Einsturzgefahr besteht. Ein Experte des Landeskriminalamtes ist vor Ort. Das abgebrannte Haus wurde überwiegend von Männern bewohnt, die Hälfte sind Deutsche. Die anderen Bewohner kommen laut Polizei aus EU-Ländern, drei von ihnen aus der Türkei.
„Hinweise auf einen ausländerfeindlichen Anschlag gibt es derzeit nicht“, sagte die Polizeisprecherin.
Ralph Hub