Grauen von Notzing: "Exzessiver Gewaltausbruch"
Notzing - Sie drängten ihre Tochter, Schluss zu machen, waren gegen ihre Beziehung zu dem 21-jährigen Heizungsbauer. Die Sorge um die 17-jährige Cornelia kostete Franz und Heidi R. vermutlich das Leben. Blinder Hass soll den Ermittlern zufolge das Tatmotiv von Christoph W. gewesen sein. Er gab den Eltern die Schuld an dem Beziehungsende von seiner großen Liebe, konnte nicht verstehen, warum sie gegen ihn waren.
Besonders gegen die Mutter richtete sich seine gewaltige Wut, die vergangenen Freitagmorgen in einem Blutbad endete. Nachdem Christoph W. den 60-jährigen Vater seiner Ex eiskalt niedergestochen hatte, wartete er zwei Stunden auf sein eigentliches Opfer: Heidi R. Er habe sie in einem „exzessiveren Gewaltausbruch mit Beil, Stange und Messer“ regelrecht abgeschlachtet, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Landshut am Mittwoch.
Das reichte dem schon früher als gewaltbereit bekannten Christoph W. aber nicht. Nachdem seine Ex-Freundin zurück aus der Berufsschule kam, half sie ihm, die Leichen ihrer Eltern zu beseitigen. Gemeinsam wuchteten sie die Leiche von Franz R. in das Familienauto, fuhren zu dem Haus des Täters, das er nur ein paar Kilometer entfernt baute. Dort wollten sie die Leiche im Keller anzünden, überschütteten sie mit Benzin. Doch sie verbrannte nicht – die Flammen gingen immer wieder aus.
Nächster Plan: Der Notzinger Weiher. Hier wollten sie Franz R. vergraben. Doch auch das scheiterte – zu viele Wurzeln. Letztendlich sahen sie nur noch den Familien-Garten als Ausweg. Hier vergruben sie die Leichen, nachdem sie sie ausgezogen und in alte Vorhänge gewickelt haben sollen. Die Klamotten und die Tatwaffen deponierten sie in der Wohnung von Christoph W. Anschließend putzten sie Haus und Terrasse – stundenlang. Nicht lange genug: Die vielen Blutspritzer an der Wand im Hauseingang bekamen sie nicht ganz weg. Diese Spuren entdeckte dann der Bruder von Cornelia. Er alarmierte die Polizei.
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