Gratis Trinkwasser gefährdet bayerische Gastronomen
Die EU fordert in einer neuen Richtlinie, dass Kantinen und Gasthäuser Trinkwasser kostenfrei oder nur gegen eine kleine Gebühr zur Verfügung stellen müssen. Der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur befürchtet dadurch drastische Umsatzeinbußen.
München - Die EU hat eine neue "Richtlinie über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch" auf den Weg gebracht.
Darin fordert die Kommission zum einen mehr öffentliche Trinkbrunnen, zum anderen werden Kantinen und Gasthäuser dazu verpflichtet, zukünftig Trinkwasser gratis oder nur gegen eine "geringe Servicegebühr" zur Verfügung zu stellen.
Umsatzeinbußen durch kostenfreies Trinkwasser
Für Gastronomen bedeutet die neue Regelung drastische Umsatzeinbußen. "Wasser ist mittlerweile mit einer der Hauptumsatzträger unserer Branche", sagt Franz Bergmüller, Vorsitzender des Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK), "die Vorschrift, künftig gratis auszuschenken, ist für viele Gastronomen in Bayern fatal." Wie genau die EU-Richtlinie am Ende umgesetzt wird, obliegt den einzelnen Mitgliedsstaaten, bzw. den jeweiligen Bundesländern.
"Prinzipiell ist die Förderung des erleichterten Zugangs zu Trinkwasser und eine einheitliche Erhöhung dessen Qualität eine gute Sache", so Bergmüller, "dass dies jedoch auf Kosten der Gastronomen geschehen soll, ist definitiv nicht tragbar. Wenn ein Gastronom dies als zusätzliche Serviceleistung anbietet, ist es seine freie Entscheidung, wie man auch mal ein Schnapserl ausgibt."
Eine strikte gesetzliche Vorgabe mit Zwang zu kostenlosem Ausschenken lehnt der VEBWK ab.
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