Gräfenbergbahn: Lokführer von Brutalo-Clique übel verprügelt!
Couragierter Fahrgast wurde auch angegriffen und erlitt mehrere Prellungen.
NÜRNBERG Gewalt, Brutalität, Alkohol. Damit werden immer mehr Bahn-Mitarbeiter konfrontiert. So wurde am Mittwoch das Urteil gegen den „Koloss“ aus der U-Bahn gesprochen, der einen Kontrolleur aufs Gleis stieß (AZ berichtete). Nun kommt ein neuer Vorfall ans Licht: Am Montag wurde ein Lokführer der Gräfenbergbahn zum Opfer einer Brutalo-Clique: Fünf Jugendliche (15-22) schlugen den Mann während der Fahrt zusammen. Hilfe erhielt er von einem Fahrgast. Auch der wurde blutig geprügelt.
„Ich bin etwas angeschlagen“, sagt Marco F. (21), der mutige Reisende. „Ich habe Prellungen, doch mein Ohr blutet nicht mehr. Aber es war für mich keine Frage, einzugreifen. Ich würde es wieder tun.“ Der Überfall geschah auf der Strecke vom Nürnberger Nordostbahnhof nach Gräfenberg. In Forth hielt die Bahn um 23 Uhr. Die Fünf blockierten die Zugtür. Auf die Bitten des Lokführers, die Tür freizugeben, reagierten sie nicht. Als der Schaffner die Männer aus dem Eingangsbereich drängen wollte, schlugen zwei von hinten auf ihn ein.
Marco F. mischte sich ein. Er wollte dem Lokführer helfen. Da zückte einer ein Messer, bedrohte ihn damit. Dann prasselten auch auf Marco Schläge ein. Die Brutalos rissen ihm mehrere Ohrringe aus.
Die Schläger flüchteten. Die Polizei konnte das Quintett noch in Forth festnehmen. Vier wurden nach der Identitätsfeststellung wieder entlassen. Der stark alkoholisierte Haupttäter musste vor den Haftrichter. Doch der ließ ihn auf freiem Fuß, da keine Fluchtgefahr bestehe.
Der Lokführer wurde durch die Schläge dem ersten Vernehmen nach nur leicht verletzt. Er klagt über Kopfschmerzen, konnte aber seinen Dienst fortsetzen. sw