Golf: Bayern will den Ryder Cup

Für den Ryder Cup, das prestigeträchtigste Golfturnier der Welt, bewerben sich gleich zwei Clubs aus Bayern. Der eine wird dafür extra einen neuen Championship-Platz bauen, der andere hat gerade erst eröffnet.
MÜNCHEN „Ein kraftvoller Abschlag Richtung Zukunft“: Christoph Hillenbrand, Regierungspräsident von Oberbayern, machte gestern die Bahn frei für ein „Leuchtturm-Projekt“. Denn das Raumordnungsverfahren für einen zweiten Platz des Wittelsbacher Golfclubs ist durch. Und dort soll 2018 das prestigeträchtigste Turnier der Welt stattfinden: der Ryder Cup. Bayern will dabei oben mitspielen.
Alle zwei Jahre schlagen die Neue und die Alte Welt gegeneinander ab. Zwölf Spieler der USA treffen auf ein Dutzend Europäer. Immer auf wechselnden Plätzen. Einmal in Amerika, dann wieder in Good Old Europe. Dabei jedoch fällt die Wahl fast immer auf britische Grüns. Ausnahme: 1997 wurde das Turnier im spanischen Golfclub Valderrama ausgetragen.
2018 soll wieder das europäische Festland dran sein. Nicht nur das. Der Ryder Cup soll „im Herzen Bayerns“ stattfinden, im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Dort liegt der Wittelsbacher Golfclub der Königlichen Hoheit Herzog Max in Bayern. Und direkt daneben soll auf 164 Hektar der 18-Loch-Championship-Platz Gut Rohrenfeld entstehen.
Der Ryder Cup zieht auch in Bayern Zehntausende an
Der Anfang ist gemacht, das Raumordnungsverfahren war bei der Regierung von Oberbayern in nur acht Wochen durch. Christoph Hillenbrand: „Es gibt kein absolutes K.o.-Kriterium.“
Doch wie sieht es mit den Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort aus? Hotel und Appartements entstehen direkt am Golfplatz. Allerdings kommen zum Ryder Cup Zehntausende Zuschauer. Da müsse die Region noch zulegen.
Dafür sei die Anbindung ideal. Die Autobahn A 9 vor der Tür, ein Bahnhof (Rohrenfeld) direkt neben dem Golfclub „und mit Manching haben wir einen Flughafen, auf dem sogar Jumbos landen könnten“, ereifert sich der Regierungspräsident. „Wenn es gelingen sollte, das drittgrößte mediale Sportereignis der Welt nach Neuburg zu holen, würde davon die gesamte Tourismuslandschaft profitieren.“
Auch Valley will den Ryder Cup
„Wir wollen den Ryder Cup“, sagen auch unisono Neuburgs OB Bernhard Gmehling (CSU) und Landrat Roland Weigert (FW). Jetzt wird sich der Wittelsbacher Ausgleichsfonds unter der Führung von Generaldirektor Peter Scherkamp um das Turnier bewerben. „Wir erfüllen alle Kriterien für den Ryder Cup.“
Das glaubt allerdings auch der Golfclub Valley bei Holzkirchen. Er ist Mitbewerber aus Bayern. Dort entstand erst kürzlich ein neuer Championship-Platz.
In Neuburg sollen der deutsche Golfmeister Thomas Himmel und (Bernhard) Langer Design den Golfkurs kreieren. Jedoch wird nur gebaut, „wenn wir den Ryder Cup bekommen“. Die Entscheidung fällt 2010 in London. Barbara Brießmann