„Goldrausch“ unter der Brücke
NÜRNBERG - Das Mobile Kino startet mit Chaplins Klassiker ins neue (Krisen-)Jahr
Das Kino flimmert voraus ins unterstellte Krisenjahr 2010: Mit dem Klassiker „Goldrausch“, mit dem Charlie Chaplin als Glücksritter bereits 1925 den Claim für die Vergeblichkeit von Gewinnmaximierung absteckte (Schuhsohlen als Schnitzelersatz sind bei Bankstern von heute allerdings weniger zu finden), eröffnet das Mobile Kino, das man seit Jahrzehnten von der Organisation des SommerNachtFilmFestivals und der damit gewachsene Liebe zu außergewöhnlichen Lichtspielplätzen her kennt, das neue Jahr.
Unter der Johannisbrücke an der Pegnitz (Brückenstraße), bei freiem Eintritt, mit Glühwein und Feuertonnen, spult man ab 18 Uhr den Film ab, mit dem vor zehn Jahren an dieser Stelle diese Idee auch geboren wurde. Pianist Miller the Killer und Geräuschemacher Conny Corretto steuern den Live-Sound zum virtuosen Balanceakt aus Tragik und Slapstick bei, der zu Chaplins Meisterstücken gehört. An den Rahmenbedingungen des Brücken-Kinos hat sich auch sonst wenig geändert: Der Hinweis, eine warme Decke mitzubringen, bleibt weiter sinnvoll. daer
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