Goldenen Jahreszeit: Fünf Wandertouren-Tipps für den Herbst

Die "Goldene Jahreszeit" ist besonders beliebt bei Bergfreunden – und die Wege sind weniger überlaufen als im Sommer. Welche Touren sich laut DAV besonders eignen. Und wie sich jeder vorbereiten sollte, der zu dieser Jahreszeit eine Tour plant.
Maximilian Neumair |
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Wandern im Herbst auf der Kampenwand. Wegen der schwankenden Temperaturen im Schatten und in der Sonne sollte Bergfreunde mehrere Schichten Kleidung tragen, die bei Bedarf an- oder ausgezogen werden kann.
Wandern im Herbst auf der Kampenwand. Wegen der schwankenden Temperaturen im Schatten und in der Sonne sollte Bergfreunde mehrere Schichten Kleidung tragen, die bei Bedarf an- oder ausgezogen werden kann. © Franz Güntner/DAV
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Die Blätter färben sich allmählich rot und gold, die Sonne brennt nicht mehr so unerbittlich herunter und auf den Wanderwegen lässt sich mehr Ruhe genießen. Die "Goldene Jahreszeit" ist nicht umsonst unter Wanderern beliebt.

Doch nicht jede Tour ist für den Herbst geeignet. Stefan Winter vom Deutschen Alpenverein (DAV) rät: "Wer auf Nummer sicher gehen will, bleibt deshalb auf sonnenbeschienenen Wegen und wählt Gipfel unter 2000 Metern." Die AZ stellt fünf Touren vor, die der DAV empfiehlt:

Breitenberg: Wanderer brauchen "Schwindelfreiheit"

Hörnertour: Die führt auf und ab über die Hörnerkette beim Illertal. Dabei geht es 4,5 Stunden über schmale Bergpfade und über breite Wirtschaftswege. Laut DAV ist die 12,5 Kilometer lange Tour "mittelschwierig". Das heißt, Ausdauer braucht es schon, aber sie ist trotzdem familienfreundlich. Bergauf geht es 356 Höhenmeter, runter 939.
Los geht’s in Bolsterlang, von dort aus führt die Tour über die Aussichtspunkte Rangiswanger Horn und Ofterschwanger Horn. Auf dem Weg nach Ofterschwang ist ein Abstecher in die Weltcup-Hütte möglich. Die hat laut eigenen Angaben von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet und bis 15.30 Uhr eine offene Küche.

Illertal bei Oberstdorf, dahinter die Hörnerkette. Laut DAV gut geeignet für eine Herbsttour.
Illertal bei Oberstdorf, dahinter die Hörnerkette. Laut DAV gut geeignet für eine Herbsttour. © imago stock&people (imago stock&people)

Breitenberg bei Hinterstein: Auf dieser Tour ergeben sich leider keine Einkehrmöglichkeiten – und mit 6,5 Stunden dauert sie auch deutlich länger, wenngleich die Strecke in etwa gleich weit ist. Es geht knapp 1100 Höhenmeter rauf und 1060 Höhenmeter runter. Der Wanderweg führt über den Rotspitz zum über 1800 Meter hohen Gipfel des Breitenbergs. Laut DAV sind "Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich".

Hohe Kisten übers Pustertal: Diese fünfstündige Tour auf den Berg Hohe Kisten geht knapp 1300 Höhenmeter hinauf und hinunter – etwas Ausdauer sollte man also durchaus im Tank für die steile und 17,6 Kilometer lange Strecke haben. Der DAV warnt jedoch davor, bei Nässe über den Hahnbichlsteig zu gehen. Praktisch: Von München aus lässt sich mit dem Zug in einer bis 1,5 Stunden direkt zum Start in Eschenlohe fahren.

Eine Kuh auf dem Isenberch mit dem Breitenberg im Hintergrund. Dessen Gipfel ist über 1800 Meter hoch.
Eine Kuh auf dem Isenberch mit dem Breitenberg im Hintergrund. Dessen Gipfel ist über 1800 Meter hoch. © IMAGO / CHROMORANGE

Staffelalm: Direkt von München mit dem Zug erreichbar

Staffelalm/Rabenkopf bei Kochel: Auch diese Tour ist von München mit dem Zug in etwa 75 Minuten direkt erreichbar. Der Startpunkt der etwa fünfstündigen Tour ist die Tutzinger Hütte am Fuß der Benediktenwand. Zunächst geht es 240 Höhenmeter rauf auf den höchsten Punkt (1570 Meter). Im Anschluss geht es vor allem bergab: erst steil, dann flacher. Nach etwa drei Stunden erreicht man die Staffelalm und von dort aus auch den Rabenkopf-Gipfel. Von dort lässt sich ein Rundumblick auf die Berge genießen.

Die Tegernseer Hütte liegt zwischen den Gipfeln des Roß- und Buchstein.
Die Tegernseer Hütte liegt zwischen den Gipfeln des Roß- und Buchstein.

Tegernseer Hütte: Die thront über Kreuth zwischen den Gipfeln des Roß- und Buchsteins – und erlaubt von ihrer Terrasse aus einen Blick in die bayerischen Voralpen. Die täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnete Hütte ist für die meisten das Ziel der Tour. Wer fit genug ist, für den lohnen sich die Aufstiege auf den Roßstein- und den Buchsteingipfel. Dafür geht es auf der 9,3 Kilometer langen Strecke 840 Höhenmeter rauf und 810 Höhenmeter runter. Für die Tour sollte man in etwa sechs Stunden einplanen.

Tourenplanung: Länge an früheren Sonnenuntergang anpassen

Wer im Herbst wandern gehen möchte, sollte die Besonderheiten der Jahreszeit auf dem Schirm haben. Der DAV gibt deshalb folgende Ratschläge:

  • Kleidung: Feste Bergschuhe sind Pflicht, gerade weil es in Waldstücken wegen Laub oder Bodenfeuchtigkeit oft nass und rutschig ist. Um mit den unterschiedlichen Temperaturen bei Schatten oder Sonne klarzukommen, sollte sich das Outfit nach dem Zwiebelprinzip zusammensetzen: also mehrere Schichten, die gegebenenfalls an- oder ausgezogen werden können.
  • Ausrüstung: Zu der sollten Sonnenschutz, ein Erste-Hilfe-Set, ein Biwaksack gegen Wettereinflüsse, Handschuhe, eine Mütze, eine Stirnlampe und eine Powerbank gehören, um den Akku des Handys wieder aufladen zu können.

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  • Tourenplanung: Die Tage im Herbst sind kürzer, das heißt, auch die Touren sollten kürzer sein. Wenn trotzdem die Planung nicht aufgeht, nicht davor zurückschrecken, die Tour abzubrechen. Außerdem wichtig: Sonnenseitige Touren wandern, denn auf den Nordseiten und in höheren Lagen kann schon mal Schnee liegen. Wer vorhat, in einer Hütte einzukehren, sollte deren Öffnungszeiten kennen. Hütten in mittleren Höhenlagen haben oft bis Mitte Oktober oder sogar länger geöffnet. Hütten im Hochgebirge schließen bereits Mitte September. Die Öffnungszeiten können aber je nach Wetterlage abweichen.
  • Wetter: Unbedingt vorher den Bergwetterbericht checken. Außerdem können Webcams helfen, die Lage aus der Ferne besser einzuschätzen. Der DAV hat auf der Seite alpenvereinaktiv.com eine Karte, auf der mehr als 50.000 Webcams verzeichnet sind.
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  • Gelegenheitsleserin vor 56 Minuten / Bewertung:

    "Staffelalm/Rabenkopf bei Kochel: Auch diese Tour ist von München mit dem Zug in etwa 75 Minuten direkt erreichbar. Der Startpunkt der etwa fünfstündigen Tour ist die Tutzinger Hütte am Fuß der Benediktenwand."

    Das ist aber arg missverständlich ausgedrückt, denn der Startpunkt der Tour ist keinesfalls in 75 Minuten von München aus zu erreichen. Die zweieinhalb Stunden Aufstieg zur Tutzinger Hütte werden schlicht unterschlagen.

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  • Himbeer-Toni gerade eben / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Gelegenheitsleserin

    Ohne Autobahnanschluss tendiert mein Interesse gegen Null.

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