Glühbirne ade - was wird aus unserer Weihnachtsbeleuchtung?

Ab 2012 dürfen keine konventionellen Leuchtmittel mehr produziert werden, und noch gibt’s keine finanzierbare Alternative. Wirtschaftsreferent Fleck suchte schon in Fernost nach Lösungen - vergebens
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Traurig, aber wahr: Die heimelige Weihnachtsbeleuchtung in der Altstadt könnte schon bald Vergangenheit sein, wenn keine Glühbirnen mehr produziert werden.
Berny Meyer Traurig, aber wahr: Die heimelige Weihnachtsbeleuchtung in der Altstadt könnte schon bald Vergangenheit sein, wenn keine Glühbirnen mehr produziert werden.

Ab 2012 dürfen keine konventionellen Leuchtmittel mehr produziert werden, und noch gibt’s keine finanzierbare Alternative. Wirtschaftsreferent Fleck suchte schon in Fernost nach Lösungen - vergebens

NÜRNBERG Es wäre wie ein Christkindlesmarkt ohne Christkind, wie ein Tannenbaum ohne Kugeln: die Weihnachtsstadt Nürnberg ohne festliche Straßenbeleuchtung.

Dieses Albtraum-Szenario droht ab 2012: Dann nämlich dürfen EU-weit keine konventionellen Glühbirnen mehr produziert werden. Und: Es gibt bislang keinen passenden und finanzierbaren Ersatz!

Noch rüstet Nürnberg auf: Der Bestand der Leuchtgirlanden in der Altstadt wird um etwa ein Fünftel erweitert: Auch Lorenzer Straße, Theresienstraße und Innere Laufer Gasse sollen ab heuer im Lichterglanz erstrahlen. Mit Hilfe konventioneller Leuchttechnik allerdings, Kostenpunkt: etwa 90000 Euro.

Hoffen auf neue Erfindungen

„Wir haben schon viele technische Alternativen geprüft“, berichtet Wirtschaftsreferent Roland Fleck. Die aber sind entweder – im Falle von Energiesparlampen – viel zu teuer. Oder erzeugen, wie LED-Lampen, ein „kaltes bläuliches Licht, das nicht zu unserer Weihnachts-Atmosphäre passt“, so Fleck. Er selbst hat sich gar bei einem Besuch in Nürnbergs chinesischer Partnerregion Shenzhen nach adäquatem fernöstlichem Hightech umgesehen – vergeblich. Bleibt nur die Hoffnung, dass in drei bis fünf Jahren eine neue Technik unser winterliches Lichtermeer rettet.

Dann nämlich könnte die Lage tatsächlich kritisch werden: „Ich rechne damit, dass 2014 die ersten der neuen alten Glühbirnen den Geist aufgeben“, fürchtet der Wirtschaftsreferent. Bis dahin muss eine Erfindung auf dem Markt sein – oder in Nürnberg gehen die Lichter aus.

Übrigens auch, weil die Finanzierung egal welcher Lampen ab 2010 ungesichert ist: Es fehlen 120.000 Euro jährlich. Ein gemeinnütziger Verein „Weihnachtsbeleuchtung e.V.“ von Stadt und Geschäftsleuten soll wenigstens dieses Problem lösen.

Steffen Windschall

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