Globales Preisplatteln in der Oberpfalz
Besucher aus weiten Teilen Deutschlands und sogar aus den USA bewunderten im oberpfälzischen Auerbach beim Schuhplattler-Wettbewerb um den Bayerischen Löwen Tracht und Taktgefühl der tanzenden Teilnehmer.
Sogar aus Nordamerika waren sie angereist: Das 7. Preisplatteln um den Bayerischen Löwen des Ministerpräsidenten im oberpfälzischen Auerbach (Landkreis Amberg-Sulzbach) hat am Wochenende nicht nur Teilnehmer aus ganz Bayern angelockt, sondern auch aus Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und sogar von Übersee. 600 Trachtler tanzten und drehten sich den ganzen Samstag lang vor einem begeisterten Publikum um die Wette, das sich klatschend und anfeuernd um die drei Tanzkreise in einem Festzelt versammelt hatte.
„Wir haben eine Superstimmung“, freute sich Günter Sertl vom Heimat- und Volkstrachtenverein Auerbach, der am Wochenende beim Gautrachtenfest samt farbenprächtigen Umzug zudem sein 60-jähriges Bestehen feierte. „Allen macht es einen Riesenspaß“, erläuterte der Veranstalter und meinte damit nicht nur die Plattler und ihre Tanzpartnerinnen, sondern auch die Zuschauer, von denen sich ebenfalls viele in ihre schönste Tracht geworfen hatten.
Alles muss sitzen
Immerhin spielt der richtige Sitz der Tracht neben dem Taktgefühl und der Koordination der Tänzer eine wichtige Rolle bei der Bewertung der Preisrichter. Es wird genau geprüft, ob das Haar richtig sitzt, die Strümpfe nicht rutschen und vor allem die Tracht vollständig angezogen ist – bei der Unterwäsche angefangen.
Den Bayerischen Löwen aus feinem Porzellan hatte 2002 der damalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) gestiftet. Zwar waren weder er noch sein Nachfolger Horst Seehofer (CSU) erschienen, doch ließen sich die Plattler den Spaß dadurch nicht verderben. „Jeder, der hier antritt, erhält eine Ehrennadel“, versprach Sertl, der am liebsten selbst mitgetanzt hätte und das Preisplatteln in zehn Jahren auf jeden Fall wieder ausrichten möchte. (dpa)