Glasaugen mit Silberblick

Die Oechsner Galerie blickt kunstvoll auf ihre ersten zwei Jahre
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Gespenstisch: Peter Senoners „Head M.“ in der Oechsner Galerie.
Berny Meyer Gespenstisch: Peter Senoners „Head M.“ in der Oechsner Galerie.

NÜRNBERG - Die Oechsner Galerie blickt kunstvoll auf ihre ersten zwei Jahre

Jubiläen sind Punkte, an denen sich Bilanz ziehen lässt: Nach 10, 25 oder 50 Jahren ist die Frage erlaubt, ob erreicht wurde, was man sich vorgenommen hat.

Mutig ist es, schon nach zwei Jahren zu fragen, ob man sich auf dem richtigen Weg befindet. Wie Annette Oechsner mit ihrer Ausstellung „Statements“ (Stellungnahmen) in der Oechsner Galerie. Neun der zwölf bislang ausgestellten Künstler und zwei Neuzugänge haben ein aktuelles Werk beigetragen. Ben Hübschs psychedelisch vibrierendes Acrylbild im Hof ist sogar fürs Jubiläum entstanden.

Drinnen herrschen zunächst Schwarz und Weiß: Susanne Roth hat an den Rändern schwarzer Papierflächen die Farbe weggekratzt. So entstehen bewegte, tanzende Flächen. Wie Magnetfelder und -ströme wirken Gerhard Mayers Tuschestiftzeichnungen: Keine der feinen Linien überschneidet sich je. Stark wie schon in der Zumikon-Ausstellung: Thilo Westermanns „Vanitas“-Hinterglasmalerei, Orchideen in einer Kristallvase, trotz spiegelnder Oberfläche unergründlich. Und Andreas Oehlert fordert mit zwei großformatigen Aquarell- und Tuschezeichnungen die Leuchtkraft von Graustufen heraus.

Dagegen steht die Farbigkeit der wie eine Plastikexplosion wirkenden Skulptur „Sometimes Tinto“ von Sebastian Kuhn oder des Porträts „Jutta B.“ von Nadine Klein. Ganz aus dem Rahmen fällt Peter Senoners Büste auf dem Boden, die den Betrachter mit glasäugigem Silberblick anschaut, während ihr ein Trickfilmfinger auf den Ohrfortsatz klopft.

14 Künstler in zwei Jahren — das ist keine schlechte Bilanz für eine Galerie. Dennoch weiß Oechsner, dass es für einen richtigen Rückblick noch zu früh ist: „Mein Ziel war es, eine Galerie zu etablieren. Ob das funktioniert hat, kann man nach zwei Jahren natürlich noch nicht sagen.“ Kontinuierlich will sie die Zusammenarbeit mit ihren Künstlern weiterführen und Käufer und Sammler stärker binden.

Georg Kasch

Oechsner Galerie (Gustav-Adolf-Str. 33): bis 20. September, Mi-Fr 14-20 Uhr, Sa 14-18 Uhr

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