Gift für die Geliebte - damit sie ihr Baby verliert?
COBURG Drei Jahre heimliche Schäferstündchen und versteckte Küsse: Alles lief gut zwischen dem verheirateten Arzt (42) und seiner rund zehn Jahre jüngeren Geliebten – keiner merkte etwas von ihrer Affäre. Doch als die OP-Schwester schwanger wurde und das Kind behalten wollte, soll der Familienvater Panik bekommen haben, seine Ehefrau könnte von der schmutzigen, kleinen Affäre erfahren.Das uneheliche Kind sollte weg.Mit allen Mitteln?
Seit vier Monaten steht der 42-jährige Arzt in Coburg vor Gericht. Nach einer umfangreichen Beweisaufnahme soll am Montag nun das mit Spannung erwartete Urteil fallen. Der Mediziner bestreitet nach wie vor die Tat, die 2007 geschah. Nachdem die Krankenschwester aus Oberfranken (Kreis Kronach) ihm damals eröffnete, dass sie ein Kind von ihm erwarte, soll er sie zunächst zur Abtreibung gedrängt haben.
Das Kind kam schließlich ohne Komplikationen zur Welt
Nachdem sie ablehnte, soll er dann zu einem drastischen und heimtückischen Mittel gegriffen haben: Laut Anklage mischte er ihr über Wochen den Blutverdünner Marcomar in den Tee – damit sie ihr Baby verliert! Diese Gift-Attacke kam heraus, als die Geliebte mit starkem Nasen- und Zahnfleischbluten ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die Ärzte dort stellten bei ihr einen hochgefährlichen Gerinnungswert fest, gingen aufgrund der auffälligen Werte kurzzeitig sogar davon aus, sie hätte sich mit Medikamenten selbst umbringen wollen.
Doch dann fiel der Verdacht auf den nun angeklagten Doktor. Die Staatsanwaltschaft ging zunächst „nur“ von versuchtem Schwangerschaftsabbruch und gefährlicher Körperverletzung aus. Inzwischen aber spricht die Anklage sogar von versuchtem Mord und forderte zwölf Jahre Haft! Der Angeklagte hatte demnach nicht nur das Baby in große Gefahr gebracht, sondern auch seine Mutter. Bei der Geburt hätte sie durch das Marcomar innere Blutungen oder sogar eine Hirnblutung erleiden können. Doch sie hatte Glück: Das Kind kam schließlich ohne Komplikationen zur Welt.
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