Gift-Algen im See: Jetzt streiten die Politiker
GUNZENHAUSEN/NÜRNBERG - Überall Badewarnung! Die Grünen kritisieren Umweltminister Söder für seine teure Studie
Die Giftalgen in den fränkischen Badeseen werden jetzt zum heißen Wahlkampf-Thema. Kein Wunder: Abkühlung suchen nicht nur Politiker im Kleinen Brombachsee, dem Altmühlsee und dem Igelsbachsee derzeit vergeblich. Hier herrscht eine Badewarnung! Das Gift der Blaualgen verseucht die Gewässer (AZ berichtete).
Jetzt greifen die Fränkischen Grünen Bayerns Umweltminister Markus Söder (CSU) an: Sie werfen ihm Untätigkeit und Verschwendung von Steuergeldern vor! Hintergrund: Letzte Woche war Söder auf dem Wöhrder See unterwegs, um den dortigen Algen zu Leibe zu rücken. Und auch die drei großen Seen im fränkischen Seenland sind unbenutzbar, weil die Blaualgen giftige Substanzen ins Wasser abgeben. Ihr Gift kann zu Hautreizungen, Schleimhautentzündung oder Vergiftungserscheinungen wie Durchfall und Erbrechen führen. Verschluckt man zu viel Gift-Wasser, drohen sogar Leberschäden, warnt das Weißenburger Gesundheitsamt.
Söder hat bei dem Pressetermin angekündigt, eine 180000 Euro teure Studie in Auftrag zu geben, die unter anderem die Gründe für die starke Veralgung erforschen soll. „Der Studien-Auftrag zeigt, dass die CSU-Ministerien nicht in der Lage sind, ihre Aufgaben selbst zu erfüllen“, keilt Grünen-Bezirksvorstand Markus Ganserer. Man wisse schon längst, warum die Bade-Seen und der Wöhrder See veralgen: Schuld seien die großen Mengen Stickstoff und Phosphat-Dünger, die von den landwirtschaftlich genutzten Feldern eingespült werden. Hier müsse Söder endlich handeln.
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