Gewinn der Munich Re bricht wegen hoher Corona-Schäden ein

Der Ausfall von Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen infolge der Coronavirus-Pandemie könnte dem Rückversicherer Munich Re die Bilanz in diesem Jahr verhageln. Allein in diesem Bereich könnte sich die Belastung auf mehr als eine Milliarde Euro belaufen, erklärte Finanzvorstand Christoph Jurecka bei der Vorlage der Zwischenbilanz am Donnerstag.
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Blick auf das Logo der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Munich Re. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Archivbild
dpa Blick auf das Logo der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Munich Re. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Archivbild

München - Der Ausfall von Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen infolge der Coronavirus-Pandemie könnte dem Rückversicherer Munich Re die Bilanz in diesem Jahr verhageln. Allein in diesem Bereich könnte sich die Belastung auf mehr als eine Milliarde Euro belaufen, erklärte Finanzvorstand Christoph Jurecka bei der Vorlage der Zwischenbilanz am Donnerstag. Eine neue Gewinnprognose für 2020 wagte er wegen der Unsicherheiten rund um die Pandemie nicht. Rote Zahlen würden ihn aber nach jetzigem Wissensstand sehr überraschen, ließ er auf Nachfrage wissen.

Im ersten Quartal legte die Munich Re für Versicherungsschäden infolge der Pandemie rund 800 Millionen Euro zurück. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum brach der Gewinn dadurch um fast zwei Drittel auf 222 Millionen Euro ein. Sein ursprüngliches Gewinnziel von 2,8 Milliarden Euro hatte der Vorstand Ende März gekippt.

Der Großteil der coronabedingten Schäden entfalle auf die Absage und Verschiebung von Großveranstaltungen, sagte Jurecka, wollte aber keine genaue Summe nennen. Teuer dürften den Konzern die Olympischen Spiele in Japan zu stehen kommen, die wegen der Virus-Pandemie nun erst im kommenden Jahr stattfinden sollen. Jurecka wollte sich zu den Schäden bei einzelnen Kunden nicht äußern, auch nicht mit Blick auf mögliche Versicherungsschäden durch die erzwungene Spielpause in der Fußball-Bundesliga.

Wegen der hohen Belastungen reichten die Prämieneinnahmen der Schaden- und Unfall-Rückversicherung im ersten Quartal nicht aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken.

Wie teuer die Pandemie-Folgen Versicherer und Rückversicherer zu stehen kommen, wagte Jurecka nicht zu beziffern. Klar sei aber insgesamt: "Covid-19 wird für unsere Branche ein teures Ereignis." Im Gegensatz zu einem Hurrikan wüte eine Pandemie über Wochen und Monate. "Daher wird man erst viel später sagen können, wie teuer es denn wird." Die Munich Re könne sich die hohen Schäden aber ohne Weiteres leisten und die Belastungen gut verkraften.

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