Gewerkschaften im Kampf gegen Leiharbeit

Protest-Aktionen in ganz Bayern: DGB fordert Mindestlohn von 8,50 Euro
von  Abendzeitung
Bei hunderten Protest-Aktionen demonstrierten die Gewerkschaftler für Mindestlöhne.
Bei hunderten Protest-Aktionen demonstrierten die Gewerkschaftler für Mindestlöhne. © dpa

NÜRNBERG Mit mehreren hundert Protest-Aktionen haben am Donnerstag Gewerkschaften gegen Lohndumping und unsichere Beschäftigung demonstriert. Kundgebungen in und vor Betrieben fanden unter anderem in Nürnberg, Schweinfurt, Bamberg, Regensburg und Marktoberdorf statt. Die Metall- und Elektroarbeitgeber kritisierten die Proteste.


Der Aktionstag stand unter dem Motto „Arbeit – sicher und fair”. Der IG Metall zufolge gab es Aktionen in rund 250 Betrieben im Freistaat. In mehreren Betrieben wurde die Arbeit zeitweise niedergelegt. Der bayerische DGB-Vorsitzende Matthias Jena sagte: „Immer mehr Menschen arbeiten für Niedriglöhne und sind arm trotz Arbeit.” Er forderte, Leiharbeitern ab dem ersten Tag ihrer Beschäftigung den gleichen Lohn zu zahlen wie dem Stammpersonal. Außerdem sprach er sich für einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro aus.


Der bayerische IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler sagte, für Leiharbeiter habe das monatelange Gezerre der Politik wenig gebracht. „Sie werden weiterhin Beschäftigte zweiter Klasse sein, indem ihnen der gleiche Lohn wie den Stammbeschäftigten vorenthalten bleibt.” Der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie (M+E), Bertram Brossardt, sagte dagegen: „Die bayerische Metall- und Elektroindustrie ist ein fairer und attraktiver Arbeitgeber. Sie bietet gute und langfristige Beschäftigungsperspektiven.” 2009 seien nur fünf Prozent aller bestehenden Beschäftigungsverhältnisse in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie befristet gewesen. 62 Prozent aller Neueinstellungen seien unbefristet erfolgt.

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