Gesundheitsbericht: 26.000 Kinder leiden unter Angst
Rund 26000 Kinder unter zehn Jahren werden nach Informationen der Techniker Krankenkasse (TK) wegen spezieller Angststörungen behandelt. Tendenz steigend, sagt TK-Sprecherin Kathrin Heydebreck. Was die Eltern tun können
MÜNCHENBayerns erster Gesundheitsbericht betont zwar eher die wachsenden Fallzahlen psychischer Störungen im mittleren Alter – seelische Ängste und Probleme fangen aber bereits viel früher an. Schulangst, Furcht vor Fremden, Panik bei Dunkelheit – Angst bei Kindern hat viele Gesichter. Und führt in vielen Fällen zum Therapeuten. Rund 26000 Kinder unter zehn Jahren werden nach Informationen der Techniker Krankenkasse (TK) wegen spezieller Angststörungen behandelt. Tendenz steigend, sagt TK-Sprecherin Kathrin Heydebreck.
Allein 3000 bayerische Vor- und Grundschüler leiden unter Trennungsängsten. Sie fürchten sich ohne Papa und Mama und weigern sich, morgens in die Schule zu gehen. Die Kinder weinen, werden wütend, klammern sich fest oder klagen über Kopf- oder Bauchweh.
Dabei spielen die Eltern eine Schlüsselrolle. Ihre eigenen Ängste können sich auf die Kinder übertragen. Annette Bleher, TK-Gesundheitsberaterin: „Meistens drückt sich diese in Form von bestimmten Erziehungsmechanismen aus. Wenn beispielsweise Mutter oder Vater zu sehr klammern und ihre Kinder vor schlechten Erfahrungen schützen wollen, können Kinder Angst vor neuen Erfahrungen und vor Trennungssituationen entwickeln.“
Ein weiteres Problem: Wenn kleine Kinder ein Elternteil durch Scheidung oder Tod verlieren, kann dies dann in der Schule in Form von heftigen Ängsten zum Problem werden.
Hilfe bekommen Eltern bei Kinderärzten, Schulpsychologen, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten oder bei psychosozialen Diensten. Oder beim TK-Familientelefon (Tel.040 - 85 50 60 60 50). jot
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