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Ein Feuerteufel zündet immer wieder Autos an. Ein Psychologe hat jetzt ein Täter-Profil erstellt
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Feuerteufel am Werk: Ein abgebranntes Auto in Pentling.
dpa Feuerteufel am Werk: Ein abgebranntes Auto in Pentling.

REGENSBURG Der Feuerteufel schlägt nachts zu. Ohne Ankündigung. Ohne Spuren. Was zurückbleibt, sind ausgebrannte Autowracks – und Menschen in Angst.
Seit Anfang des Jahres sorgt eine Anschlagserie für Schrecken in Regensburg. Mindestens 20 teure Fahrzeuge sind seitdem in Flammen aufgegangen. Schaden: Mehr als 500000 Euro. Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe eingesetzt – bislang ohne Erfolg.

Diese Alarmbereitschaft hat einen Grund, wie der Forensiker Michael Osterheider von der Universität Regensburg betont. „Je länger die Serie anhält, desto gefährlicher kann es auch für die Menschen werden.” Es sei denkbar, „dass der Täter ein immer größeres Risiko eingeht und damit die Gefahr einer Eskalation steigt.”
Zuletzt gingen in Regensburg in nur einer Nacht ein Baucontainer vor einem Bekleidungsgeschäft und ein Autoanhänger in Flammen auf. Geht auch das auf das Konto des Serientäters? Unklar.

Hinzu kommt laut Osterheider die Gefahr, dass sich Trittbrettfahrer angespornt fühlen. Zuletzt gingen in Kaufbeuren drei geparkte Autos in Flammen auf. In Geretsried (Kreis Bad Tölz) waren es vier.
Osterheider, der zahlreiche Täterprofile erstellt hat, glaubt, dass es sich beim Brandstifter um einen labilen männlichen Einzeltäter handelt. „Er ist möglicherweise alleinstehend, einsam und weder sozial kompetent noch kommunikativ.” Mit seinen Taten versuche er, sich auszudrücken, sagt der Experte. Einen Feuerwehrmann, der sich bei den anschließenden Bränden profilieren will, oder betrunkene Jugendliche schließt der Psychiater aus.

Von alleine werde der Feuerteufel jedenfalls nicht aufhören, sagt Osterheider. „Serientäter brauchen nach jeder Tat einen immer größeren Reiz und werden dadurch nachlässiger.” Irgendwann mache der Täter vielleicht einen Fehler. Und dann schlägt die Stunde der Polizei.

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