Gestohlene Bankdaten werden Unternehmer zum Verhängnis
AUGSBURG - 9 Millionen Euro hatte der Augsburger Unternehmer (86) auf einem Konto in Liechtenstein - ohne für die Zinsen Steuern zu zahlen. Er sparte sich damit 700 000 Euro. Daführ bekam er 18 Monate auf Bewährung.
In Liechtenstein gestohlene Bankdaten sind einem Augsburger Unternehmer zum Verhängnis geworden. Das dortige Landgericht verurteilte einen 86 Jahre alten Mann am Mittwoch zu einer Bewährungsstrafe von 18 Monaten. Er hatte gestanden, für einen Betrag von rund 9 Millionen Euro auf einem Konto in Liechtenstein die Zinsen nicht versteuert zu haben. Dadurch hatte er in den Jahren 2002 bis 2006 insgesamt rund 700 000 Euro hinterzogen.
Der Angeklagte hat inzwischen 1,4 Millionen Steuern freiwillig nachbezahlt, was sich positiv auf das Strafmaß auswirkte. In der Millionensumme sind Beträge aus inzwischen verjährten Fällen von Steuerhinterziehung enthalten. Das Gericht macht ihm zur Auflage, zusätzlich 25 000 Euro für eine gemeinnützige Einrichtung und 75 000 Euro an die Staatskasse zu zahlen.
Der Fall war durch eine illegal in Liechtenstein erstellte CD mit Bankdaten ans Licht gekommen, mit der die dortige Bank erpresst werden sollte. Im Laufe eines Verfahrens gegen den Erpresser in Rostock hatte dieser die Daten der Staatsanwaltschaft übergeben, die dann die Angaben über den Augsburger Unternehmer weiterleitete. Vor dem Verfahren in Augsburg hatte es zwischen allen Beteiligten eine Absprache über ein abgekürztes Verfahren gegeben, nachdem der Angeklagte gestanden und den Schaden gut gemacht hatte.
dpa
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